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Sebastian Vettel über Ferrari: «Euphorie ist falsch»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Ferrari-Star Sebastian Vettel freut sich über die schnellere Formel 1: «In den letzten Jahren hat der Sport stagniert.» Aber der Heppenheimer warnt: «Von guten Testzeiten darf man sich nicht täuschen lassen.»

Ferrari-Start Sebastian Vettel ist bester Dinge. Die Wintertests sind für Ferrari sehr gut verlaufen – der neue Wagen lief nicht nur standfest, er war auch der Schnellste. Vettel ist lange genug im Geschäft, um zu wissen: Für Winterbestzeiten gibt es keine WM-Punkte.

Aber er ist auch lange genug im Geschäft um sagen zu können: «Jeder Rennfahrer freut sich, wenn es schneller vorwärts geht. Du freust dich immer, wenn der Wagen über den Winter schneller wird, und dieses Mal sind die Autos ein gehöriges Stück schneller geworden. In den letzten Jahren haben wir da stagniert. Nicht unbedingt, was die Rundenzeiten angeht, aber wir sind vor allem auf den Geraden flinker geworden, nicht in den Kurven. Nun haben wir mehr Speed in den Ecken, das geht aus Fahrerperspektive in die richtige Richtung.»

«Was die Show angeht, so ist das alles nicht so einfach einzuschätzen. Das Überholen wird sicher nicht einfacher. Dass die Reifen länger halten, ist für die Piloten positiv, weil wir öfter und länger ans Limit gehen können. Ob sich das zu einem besseren Rennen für die Fans entwickelt, das ist schwer zu sagen. Es wird Grands Prix geben, die atemraubend sein werden, und es wird Rennen geben, die vielleicht nicht so prickelnd sind. Aber das ist ja auch normal im Sport. Das ist im Fussball auch nicht anders – ein Spiel haut dich vom Hocker, und dann gibt es ein ödes 0:0.»

«Wir hatten einen ordentlichen Winter, aber das sagt nichts darüber aus, wo uns das in der Saison hinbringt. Wir wollen beim Saisonbeginn gewissermassen auf dem richtigen Fuss aufstehen. Der Rest wird sich von selber ergeben.»

«Mir fehlt das Gefühl für die Konkurrenz. Die Saison wird lang sein, ganz viel wird davon abhängen, wie die Entwicklung verläuft. Unsere Batterien sind voll. Man darf sich von guten Zeiten im Winter auch nicht selber täuschen lassen. Wir haben noch nicht alles gesehen von unseren Gegnern. Also ist Euphorie der falsche Ansatz.»

«Viele reden in den höchsten Tönen von Ferrari. Das ist nett. Aber dafür kann sich keiner was kaufen. Wir wollen auf dem Boden bleiben und konzentriert weiter arbeiten. Mercedes wird vorne mitgeigen, daran habe ich keinen Zweifel. Klar wollen wir dahinter Dampf machen. Aber wir wollen in Sachen Ergebnisse nichts versprechen. Aber ich kann versprechen, dass wir hart arbeiten. In diesem Jahr sind Vorhersagen noch schwieriger als sonst, einfach weil alles so neu ist. Ich zweifle keinen Moment, dass wir einen Schritt nach vorne getan haben. Aber ob der Schritt reicht, um ein Wörtchen um den Titel mitreden zu können, das weiss ich selber nicht.»

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