Die MotoGP kommt zurück nach Ungarn

Bernie Ecclestone: Neue Formel 1 wegen Verstappen

Von Rob La Salle
​Haben wir diese neue, schnellere Formel 1 mit den fetten Reifen nur wegen des Ausnahmetalents Max Verstappen? Das behauptet jedenfalls der frühere Williams-Technikchef Pat Symonds.

Die Formel 1 hat in den vergangenen Jahren viel von ihrer Magie verloren. Einer der Gründe: Der enttäuschende Sound der 1,6-Liter-V6-Turbomotoren. Der Autoverband FIA schluckte diese Kröte in voller Absicht. Denn die Autohersteller hatten der FIA das Messer an den Hals gesetzt – entweder serienrelevantere Technik oder wir gehen. Dass ein Einzel-Turbo den ganzen Sound abwürgt, wurde dabei in Kauf genommen. Aber offenbar wurde unterschätzt, wie negativ die Fans reagieren würden.

Anderer Kritikpunkt: Wenn ein 17jähriger Teenager wie Max Verstappen sich in einen GP-Renner setzen kann und gleich gute Leitungen zeigt, dann setzt sich in den Köpfen der Fans der Gedanke fest – so schwierig kann das nicht sein. Damit verliert die Formel 1 den Heldenanspruch.

Und hier setzte der frühere Williams-Technikchef Pat Symonds den Hebel an. Das Formel-1-Urgestein – in den 80er Jahren mit Toleman in die Formel 1 gekommen – sagt bei den Kollegen der L’Equipe: «Der Anspruch, eine aufregende, neue Formel 1 zu haben, die um fünf Sekunden pro Runde schneller ist, das hatte gar nichts damit zu tun, die Show zu verbessern. Die Idee kam vielmehr vom früheren Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und durchlief dann die Strategiegruppe. Ecclestone fand es schlicht beleidigend, dass ein 17-Jähriger in seine Formel 1 kommen und gleich so gut sein konnte.»

Max wird seinen Rekord als jüngster Formel-1-Fahrer auf ewig behalten: Der Autoverband FIA führte ein Mindestalter 18 ein, dazu ein ausgeklügeltes Punktesystem. Nur wer genügend Punkte in unteren Kategorien gesammelt hat, verdient sich den Formel-1-Führerschein namens Superlizenz.

In den ganzen Überlegungen wird freilich vergessen, dass Max Verstappen ein absolutes Ausnahmetalent ist, selbst unter den GP-Piloten.

Symonds weiter: «Sie dachten wohl – wenn die Autos fünf Sekunden schneller sind, dann sind sie auch erheblich schwieriger zu fahren, besonders für junge Piloten. Aber die Fakten sagen heute genau das Gegenteil. Ich persönlich sehe nichts Schlechtes darin, einen 17-Jährigen im Grand-Prix-Sport zu haben. Wenn du ein jüngeres Publikum anziehen willst, dann brauchst du auch jüngere Fahrer im Feld.»

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