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Honda bestätigt: Motoren für Sauber-Team ab 2018

Von Mathias Brunner
Sauber wird powered by Honda

Sauber wird powered by Honda

​Worüber lange spekuliert worden war, ist nun Tatsache: Honda arbeitet ab 2018 mit einem zweiten Rennstall neben McLaren zusammen, und dieses zweite Formel-1-Team heisst Sauber.

Die Bestätigung von Honda ist kurz und knackig: «Wir freuen uns sehr, eine neue Partnerschaft mit dem SauberF1Team bekannt geben zu dürfen – Sauber wird ab 2018 Motoren von Honda erhalten.»

Honda-Rennchef Yusuka Hasegawa: «Es war von Beginn an vorgesehen, dass wir mittelfristig mehr als ein Team mit Motoren ausrüsten würden.»

Es handelt sich um ein Mehrjahres-Abkommen, die Rede ist von drei Jahren (also bis Ende 2020, wenn das heutige Motorenreglement ausläuft). Sauber wird eine Kraftübertragung von McLaren einsetzen.

Sauber ist für Honda auch eine Versicherung, falls die Probleme mit McLaren zu einem Bruch führen sollten (was seitens Honda und seitens McLaren anhaltend dementiert wird).

Sauber-Teamchfin Monisha Kaltenborn: «Für das Sauber F1 Team ist es eine grosse Ehre, in den kommenden Jahren mit Honda zusammenarbeiten zu können. Unsere Neuausrichtung des Teams wird damit nicht nur durch den Besitzerwechsel offensichtlich, sondern auch durch die neue technologische Partnerschaft mit Honda. Damit können wir in der neuen Motoren-Ära der Formel 1 einen weiteren Meilenstein setzen, den wir mit grosser Begeisterung erwarten und der uns sicherlich neue Möglichkeiten eröffnen wird. Dieser Partnerschaft mit Honda blicken wir mit sehr viel Freude entgegen, weil sie uns für die Zukunft auf einen erfolgreichen Kurs bringen wird – sowohl aus strategischer wie auch aus technologischer Hinsicht. Wir danken Honda für die Ermöglichung dieser grossartigen Partnerschaft.»

Katsuhide Moriyama, Chief Officer Brand und Communication Operations von Honda: «In Ergänzung zu der Partnerschaft mit McLaren, die 2015 begann, wird Honda vom nächsten Jahr an Antriebstränge für Sauber als Kundenteam bereitstellen. Dies stellt für Honda eine neue Herausforderung bei seinen Formel-1-Aktivitäten dar. Um von den Synergien, die aus der Unterstützung beider Teams entstehen, in einem maximalen Ausmass profitieren zu können, werden wir die Prozesse und Ressourcen unserer beiden Entwicklungs-Betriebe – HRD Sakura und das Unternehmen in Milton Keynes – stärken. Wir werden weiter hart daran arbeiten, um unseren Anforderungen gerecht zu werden und unseren Fans so bald wie möglich eine dominierende Stärke präsentieren zu können.»

Der Schweizer Sauber-Rennstall und Ferrari gelten seit Jahren als eingespieltes Team: Von 1997 bis 2005 sowie seit 2011 arbeiten die Zürcher Oberländer mit dem berühmtesten Rennstall der Welt zusammen, auch wenn anfangs auf den Zylinderdeckeln der Name Petronas stand. 2017 setzt Sauber einen Vorjahresmotor aus Maranello ein. Der ist ein Mühlstein am Bein, selbst wenn Sauber derzeit andere Probleme hat als die Antriebseinheit. Fakt aber bleibt: Die 2017er Motoren werden im Laufe des Jahres entwickelt, Ferrari wird am Vorjahres-V6-Turbo nichts machen.

Es galt seit längerem als offenes Geheimnis, dass Sauber mit Honda verhandelt. Die Japaner bauen den englischen Ableger in Milton Keynes nicht aus, um McLaren noch mehr Kapazität zu bieten, sondern um in der Lage zu sein, mit einem zweiten Team zu arbeiten.

Eine Honda nahe stehende Quelle verriet uns: «Jahrelang hat Ron Dennis verhindert, dass Honda mit einem anderen Team arbeiten kann, aber der ist nun entmachtet.»

Honda suchte Wege, um Nachwuchsfahrer Nobuhara Matsushita in die Formel 1 zu bieten, damit sind wir beim zweiten Vorteil einer Partnerschaft mit Sauber. Der 23jährige Matsushita fährt seit 2015 in der GP2-Serie, die ab 2017 wieder Formel 2 heisst. Er konnte 2015 und 2016 je ein Rennen gewinnen und schloss die Meisterschaft vor zwei Jahren als Neunter ab, vor einem Jahr als Gesamt-Elfter. Er fährt im Erfolgsteam ART Grand Prix.

Gleichzeitig fördert Honda den 19jährigen Tadasuke Makino. Er wurde 2015 Zweiter der Formel-4-Meisterschaft, 2016 fuhr er in Japan Formel 3 (Gesamtfünfter), 2017 tritt er in der Formel-3-EM an, bei Testfahrten auf dem Hungaroring und auf dem Red Bull Ring hat er angedeutet, wie talentiert er ist.

Unsere Quelle weiter: «Honda weiss, dass drei in zwei nicht geht. Sauber hat zwei Cockpits, aber Marcus Ericsson ist dort gesetzt, und gemäss Wünschen von Mercedes soll Pascal Wehrlein zwei Jahre lang für die Schweizer fahren. Damit ist für einen Japaner 2018 kein Platz. Das macht aber nichts, denn es zeichnet sich inzwischen eine andere Tendenz ab – dass Honda nämlich weniger auf Matsushita setzt, sondern eher auf Makino. Falls Tadasuke eine gute Formel-3-Saison zeigt, wird er 2018 Formel 2 fahren, in einer idealen Welt dann 2019, spätestens 2020 Formel 1. Die Japaner glauben, dass er mehr Potenzial besitzt als Matsushita. Das würde auch zum Timing mit Wehrlein passen, der 2019 entweder in einem Silberpfeil sitzt oder zu einem Mercedes-Kundenteam wie Williams geschoben wird.»

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