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Mythos Monaco: Diamant für 250.000 Dollar futsch

Von Mathias Brunner
​So etwas Durchgeknalltes kann nur die Monaco-GP-Historie bieten: Ein Formel-1-Auto wird mit einem 250.000 Dollar teuren Diamanten ausgerüstet – der sich in Luft auflöst. Mythos oder Wahrheit?

Der Glamour-Faktor der Formel 1 ist in Monaco erwiesenermassen beträchtlich, da lag 2004 eine Kooperation zwischen den Diamanten-Spezialisten der Firma Steinmetz und der Edelmarke Jaguar auf der Hand – die ganze Aktion im Rahmen des Werbegetrommels für den Kino-Knaller «Ocean’s Twelve», eine Gauner-Komödie, die auch heute noch sehenswert ist. Was dann folgte, war auch Hollywood-reif, ob mit oder ohne Gauner, das ist bis heute nicht geklärt.

Jedenfalls fand es Steinmetz eine pfiffige Idee, auf die Fahrzeugnase des Jaguar R5 einen angeblich echten Diamanten zu setzen. Präsentiert wurde das Projekt im Beisein der Rennfahrer und des damaligen Supermodels Bridget Hall.

Was dann passierte, ist nicht ganz klar. Der Österreicher Christian Klien setzte den Wagen in der ersten Runde in die Leitschienen, in der Loews-Kehre (heute heisst die enge Links zwar Fairmont, wegen des Hotels dort, aber alle sagen noch immer Loews). Der Viertelmillionen-Stein jedenfalls, er löste sich im Durcheinander in Luft auf.

Natürlich verbat sich der Automobilklub von Monaco jede Andeutung einer Unterstellung, einer der Streckenposten habe für seine Frau ein hübsches Weihnachts-Geschenk gefunden.

Der damalige Jaguar-Sprecher Nav Sidhu meinte nur achselzuckend und natürlich mit einem Augenzwinkern: «Ich weiss nicht, wo der Stein abgeblieben ist. Ich weiss nur, dass irgend jemand ein verflixt ungewöhnliches Souvenir aus dem Monaco-GP nach Hause genommen hat.»

Bis heute rätseln die Fans, ob Steinmetz wirklich echte Diamanten an den Rennern hatte. Die Diamantenhändler haben auf entsprechende Anfragen nie Stellung genommen. Vielleicht sollten wir uns da an eine Weisheit aus dem italienischen Journalismus halten: Wenn es nicht wahr ist, dann ist es wenigstens gut erfunden.

Wahr hingegen ist – der angeblich verschwundene Stein hat Steinmetz nicht abgeschreckt. In den folgenden Jahren begann eine Kooperation mit McLaren. Die Steine sassen dann aber nicht mehr auf dem Auto, sondern auf den Helmen der Fahrer. Ob einige davon verlustig gingen, ist nicht überliefert.

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