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Robert Kubica: Rätsel um nächsten Test im Renault

Von Rob La Salle
​Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul hat beteuert, sein Rennstall habe keinen weiteren Test mit dem Pole Robert Kubica (32) geplant. Aber das ist vielleicht nicht die ganze Wahrheit.

Robert Kubica ist der König der Herzen. Wo immer sich der polnische Rennfahrer im Rahmen des Festival of Speed in Goodwood bewegte, schlugen ihm Wellen der Sympathie entgegen. Der 32-Jährige ist die Verkörperung der Hoffnung, dass Träume wahr werden können.

Im Februar 2011 befürchteten die Ärzte, dem Renault-Formel-1-Star einen Arm abnehmen zu müssen. Kubica hatte sich bei einer Rallye in Italien schwer verletzt. Seine vielversprechende Grand-Prix-Karriere (Sieg in Kanada und WM-Vierter 2008) schien beendet zu sein.

Aber Kubica kämpfte sich zurück, und als er Anfang Juni in Valencia scheinbar mühelos eine GP-Simulation absolvierte, war das Echo unter den Formel-1-Fans gewaltig.

Der Pariser Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, versucht, die Erwartungen zu dämpfen. «Ich weiss, dass dieser Sport voller Gerüchte und Spekulationen ist. Doch wir reden hier von einem Menschen, den wir alle lieben, der ein phantastisches Image hat und der eine sehr schwierige, persönliche Situation meistern musste.»

«Wir bitte hier alle ein wenig um Vorsicht. Ja, wir haben diesen Test gefahren, aber wir wollen bei niemandem Erwartungen erzeugen, und das schliesst Robert mit ein.»

«Früher oder später müssen wir uns über unsere künftige Aufstellung klarwerden, das ist offenkundig. Wir haben mit Nico ein langjähriges Abkommen. Wir haben mit Jolyon einen Vertrag bis Ende 2017. An einem gewissen Punkt werden wir unsere Optionen anschauen. Wenn Robert bis dann eine dieser Optionen ist, dann werden wir das prüfen. Heute jedoch steht er nicht auf unserer Liste. Er muss noch sehr viel mehr erreichen, wenn er auf dieser Liste stehen will.» Was genau das sein soll, das sagt der Franzose nicht.

In Goodwood erklärte Kubica gegenüber Sky Sports: «Ich weiss nicht, was der nächste Schritt sein wird. Aber ich weiss nun ziemlich genau, was ich kann, und das ist ein gutes Gefühl. Ich war von mir selber überrascht, wie gut das in Valencia gelaufen ist. Ich habe viel neues Selbstvertrauen getankt. Noch vor vier Monaten hätte ich nicht gedacht, dass all dies möglich wäre.»

Kubica bewegte in Goodwood jenen 2012er Lotus-Renault, mit dem er um den Valencia-Kurs gewetzt war.

Während Kubica festhält, dass noch nichts weiter vereinbart sei, und auch Abiteboul betonte, über den Einsatz in Goodwood hinaus sei keinn Einsatz geplant, behauptet mein Kollege Andrew Benson von der BBC: Ein weitere Test werde kommen. Ein Renault-Sprecher dementiert das.

Es soll bei diesem weiteren Test darum gehen, genauer abzuklären, wozu Kubica in der Lage ist. Im Simulator, so verrät ein Insider, fährt der Pole auf Augenhöhe mit Nico Hülkenberg. Wir wissen nicht, ob das stimmt. Und ein Simulator ist kein Einsatz im echten Rennwagen.

Sollte Robert Kubica jedoch einen weiteren Test erfolgreich abschliessen, dann könnte er es vielleicht doch auf die Piste der Renault-Kandidaten für 2018 schaffen.

Träumen muss erlaubt sein.

Die mässigen Leistungen von Jolyon Palmer nähren Gerüchte, dass ein Nachfolger des glücklosen Briten Robert Kubica heissen könnte. Renault macht auch gar kein Geheimnis daraus, dass sich die Franzosen für die kommende Saison nach einem anderen Fahrer an der Seite von Nico Hülkenberg umsehen.

Nummer 1 auf der Wunschliste von Renault bleibt jedoch ein anderer Grand-Prix-Fahrer: Fernando Alonso.

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