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Carlos Sainz: Rüge von Helmut Marko und Franz Tost

Von Mathias Brunner
​Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz hat sich keinen Gefallen getan. Für seine Aussagen, von Toro Rosso weg zu wollen, erhält er eine Rüge von Teamchef Franz Tost und von Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko.

Am Donnerstag liess Red-Bull-Zögling Carlos Sainz aufhorchen. Der 22jährige Spanier sagte: «Die Saison ist noch lang, und offensichtlich kursieren einige Gerüchte, die zu diesem Zeitpunkt der Saison immer die Runde machen. Wie jeder weiss, steht Red Bull Racing für mich an erster Stelle. Sollte das nicht passieren, dann ist ein viertes Jahr mit Toro Rosso wohl eher unwahrscheinlich, deshalb halte ich mir alle Optionen offen.»

Der Madrilene wäre der erste Fahrer, der vier Jahre lang in einem Toro Rosso sitzt, sollte er auch 2018 für den Rennstall aus Faenza fahren. Und darauf deutet alles hin – denn ein Aufstieg zu Red Bull Racing ist nicht vorgesehen. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko hat verschiedene Male klargemacht, dass RBR 2018 weiter mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen fahren werde.

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost am Freitag am Red Bull Ring: «Es liegt nicht an Carlos zu entscheiden, wo er fahren wird. Er hat einen Vertrag mit Red Bull, und Red Bull entscheidet, was er in Zukunft machen wird. Die ganze Diskussion finde ich ein wenig verwirrend. Red Bull hat die komplette Karriere von Carlos finanziert – in der Formel BMW, in der Formel Renault, in der Formel 3, in der GP3, in der Formel Renault 3.5, dann drei Jahre lang in der Formel 1. Wieso sollte Red Bull ihn einem anderen Team hergeben? Manchmal ist Loyalität auch wichtig.»

Noch deutlicher wird Dr. Helmut Marko, Motorsportchef von Red Bull: «Vielleicht ist Sainz derzeit ein wenig verwirrt, ich sehe das an seiner Fahrweise. Er hat in dieser Saison schon ein paar dumme Fehlr gemacht. Der Vertrag ist glasklar. Und in Österreich sagen wir – du beisst nicht die Hand, die dich füttert. Es waren Didi Mateschitz und ich, welche Sainz in einen Toro Rosso gehievt haben. Niemand sonst hätte ihm eine solche Chance gegeben.»

«Wir haben ihm einen Brief geschrieben und ihm mitgeteilt, dass wir unsere Option auf ihn einlösen. Und so lange ich bei Red Bull bin, hat noch nie der Fahrer entschieden, was mit seinem Vertrag passiert. Das ist Chefsache.»

«Carlos sollte sich aufs Fahren konzentrieren. An den letzten paar Rennwochenenden war Kvyat im Qualifying schneller.»

Marko weiter: «Ich habe Sainz schon im vergangenen Jahr gesagt – wenn ein Rennstall wie Ferrari kommt, dann wären wir dazu bereit, ihn ziehen zu lassen. Aber ich habe Gino Rosato und Maurizio Arrivabene am vergangenen Samstag getroffen, und keiner davon hat Sainz erwähnt. Vielleicht träumt Carlos’ Vater. Er ist hier, er redet mit jedem, der zuhören will. Das ist immer eine seltsame Situation.»

Auf die Frage, ob Sainz vielleicht frustriert sei, meint Marko: «Er sollte zuerst mal Leistung abliefern. Er sollte das Maximum aus seinen Möglichkeiten machen.»

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