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Lewis Hamilton (4.): «Die WM war immer ein Dreikampf»

Von Mathias Brunner
Nein, mehr Speed war im Silberpfeil nicht drin

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​Der dreifache Formel-1-Champion Lewis Hamilton erklärt, wieso er nach dem Österreich-GP auf dem Red Bull Ring ein so langes Gesicht gemacht hat. Und er spricht über seine WM-Chancen gegen Vettel.

Zum Schluss dieses Österreich-GP wurde es richtig spannend: Im Rückspiegel von Leader Valtteri Bottas wurde der Ferrari von Sebastian Vettel immer grösser. Und im Windschatten von Daniel Ricciardo eilte Lewis Hamilton herbei. Aber letztlich blieb alles beim Alten – weder Vettel noch Hamilton kamen an ihren Gegner vorbei.
Lewis über sein Rennen auf dem Red Bull Ring: «Es war ein gutes Rennen. Wäre ich gegen Daniel zum Schluss hin ein wenig aggressiver gewesen, dann hätte ich ihm vielleicht Rang 3 abnehmen können. Aber er hat sich sehr gut verteidigt, da war für mich wenig zu machen.»

«Daher habe ich nach dem Rennen in den ersten TV-Interviews auch ein so langes Gesicht gemacht. Wenn du Runde um Runde, nein, Kurve um Kurve den Vorsprung deines Gegners wegknabberst, wenn er dann einen leichten Fehler macht und du sogar auf gleiche Höhe gehen kannst, wenn das alles aber dennoch nicht reicht, um an ihm vorbeizugehen, dann ist das einfach ernüchternd.»

«Ich finde, ich bin wirklich gut gefahren. Rückblickend wäre ich gerne mit etwas steiler gestelltem Frontflügel gefahren. Normalerweise willst du ein Auto, das ein wenig untersteuert, dann aber im Laufe der Zeit in Sachen Handling neutral wird. Ich begann schon in neutral, dann nutzt du die Reifen nicht optimal. Ich konnte ein wenig mit Änderungen im Cockpit dagegenhalten, aber ideal war es nicht.»

«Diese Balance ändert sich vom Verhalten der Reifen her und auch deshalb, weil sich deine Spritlast verringert. Wir hätte beim Stopp etwas am Frontflügel verändern sollen, aber wir haben den Reifenwechsel sehr kurzfristig anberaumt, und ich hatte keine Zeit, über Funk meine Wünsche durchzugeben.»

Hamilton ist nun zum zweiten Mal in Folge nicht aufs Podest gekommen, «aber es gibt nichts, was ich anders machen sollte. Ich musste von weit hinten starten, es dauerte eine Weile, mich nach vorne zu arbeiten. Ich mache weiter wie bis anhin. Einige Male hat mir das den Sieg eingebracht, bei anderen Gelegenheiten hat es eben nicht geklappt.»

Wird aus dem WM-Zweikampf nun ein Dreikampf? Lewis: «Valtteri hat im Qualifying wie im Rennen einen tollen Job gemacht. Und er ist auch einmal ausgeschieden. Jeder kann sich ausrechnen, wo er sonst stehen würde. Für mich war er immer Teil dieses Kampfes, nur ihr Jungs habt aus der WM einen Zweikampf gemacht.»

Hamilton über sein Duell mit WM-Leader Sebastian Vettel: «Klar sehen zwanzig Punkte Rückstand nicht gut aus. Aber ich könnte auch dreissig oder vierzig Punkte zurückliegen. Ich bin da philosophisch – klar ist es ein Rückschlag, wenn du fünf Ränge zurückmusst, weil das Getriebe gewechselt werden musste. Aber wir reden hier nicht vom Ende der Welt. Du musst das verdauen und nach vorne blicken. In anderen Jahren hatte ich es auch nicht leicht. Und ich bin einer, der Herausforderungen schätzt und an seinen Aufgaben wächst.»

«Enttäuschungen gehören nun mal zum Sport. Es kann nur einen Sieger geben. Und wer nach einer Niederlage vor die Medien tritt und behauptet, alles sei in Ordnung, dessen Herz ist meiner Meinung nach nicht voll dabei. Dieser WM-Kampf ist überaus intensiv. Ich liege zurück. Es sieht nicht so toll aus. Aber wir haben noch nicht mal Halbzeit. Ein Rennen kann alles wieder ändern. Früher oder später wird auch Sebastian Vettel mal Pech haben, das gleicht sich über eine Saison immer aus.»

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