Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

Lewis Hamilton «angepisst»: Da muss etwas passieren

Von Andreas Reiners
Valtteri Bottas und Lewis Hamilton

Valtteri Bottas und Lewis Hamilton

Bei Mercedes herrschte nach dem Österreich-GP eine seltsame Stimmung. Eine Mischung aus Freude natürlich über den Sieg von Valtteri Bottas. Dann war da aber noch der sichtlich enttäuschte Lewis Hamilton.

Der Brite wurde nur Vierter, nach dem Getriebewechsel inklusive der Rückversetzung um fünf Startplätze hatte er im Rennen zwar vier Ränge gut gemacht, gute Laune hatte der dreimalige Weltmeister deshalb aber noch lange nicht. Im Gegenteil.

«Du kannst nicht immer glücklich sein mit Platz zwei, Platz fünf oder so. Irgendwann bist du angepisst, weil du so viel investiert hast. Du trainierst und opferst alles, um sicherzustellen, dass du das bestmögliche Ergebnis holst», so Hamilton.

Investiert hatte er auch alles im Kampf um Rang drei, doch trotz aller Bemühungen kam er nicht mehr an Red-Bull-Racing-Pilot Daniel Ricciardo vorbei. «Ich bin all diese Runden so gut gefahren. Und wenn du dann auf deinem Platz bleibst, ist das hart.»

Rückendeckung bekam er aber von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Der Österreicher erklärte, Hamilton habe richtig gehandelt, indem er nicht komplett volles Risiko ging, um zumindest seine Punkte zu sichern. «Auch wenn es sich wie eine Niederlage anfühlte. Insgesamt erlebt er nicht seine besten Tage. Viel schlechter kann es nicht laufen. Aber: Er wäre nicht so erfolgreich, wenn es ihm nicht wehtun würde, schlechte Tage zu haben», so Wolff.

Stattdessen forderten die Verantwortlichen volle Konzentration für die anstehenden Rennen. «Wir haben ihn mit der Nackenstütze hängen lassen, wir haben ihn mit dem Getriebe hängen lassen, jetzt ist es Zeit zurückzuschlagen», sagte Wolff. In Baku hatte eine lockere Nackenstütze Hamilton den möglichen Sieg gekostet.

«Ich hoffe, ich kann Silverstone als Sprungbrett für die zweite Hälfte meiner Saison nutzen», sagte Hamilton vor seinem Heimspiel. In der WM-Wertung liegt der 32-Jährige mittlerweile 20 Punkte hinter Spitzenreiter Sebastian Vettel im Ferrari.

Der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda ist deshalb schon wieder in Alarmstimmung. Denn während bei Hamilton derzeit viel schief läuft, haben Vettel und Ferrari keine unvorhergesehenen Probleme. «Ferrari ist auf einem sehr guten Weg», sagte der Österreicher bei RTL: «Ich werde mich jetzt mit Toto Wolff zusammensetzen, da muss etwas passieren, 20 Punkte sind eine Menge Holz.“ Lauda forderte unverblümt „einen Doppelsieg beim nächsten Rennen in Silverstone.»

 

 

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