Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Fernziel Ferrari: Lewis Hamilton wie Ayrton Senna?

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton: Gucken muss erlaubt sein

Lewis Hamilton: Gucken muss erlaubt sein

​Jahrelang wurde immer behauptet: Ayrton Senna wolle seine Formel-1-Karriere mit einem Engagement und WM-Titeln bei Ferrari krönen. Der gleiche Wunsch wird nun Mercedes-Superstar Lewis Hamilton unterstellt.

Es gibt Geschichten in der Formel 1, die kehren wie ein australisches Wurzholz immer wieder zurück. Etwa jene Story, wonach Lewis Hamilton mit einem Engagement bei Ferrari liebäugle. So wie früher Ayrton Senna immer nachgesagt wurde, er wolle seine Formel-1-Karriere mit einem Engagement beim berühmtesten Rennstall der Welt krönen, so spekuliert die britische Boulevardpresse nun ein weiteres Mal, Hamilton denke ernsthaft an Ferrari.

Hamilton hat sich wiederholt und geduldig dazu geäussert, in der Art von: «Derzeit fühle ich mich wohl bei Mercedes und sehe keinen Grund, den Rennstall zu wechseln.»

Der dreifache Champion hat jedoch ebenfalls festgehalten: «Während meiner ganzen Zeit als Rennfahrer habe ich immer auf Ferrari geschaut. Es geht doch jedem so: Alle, egal wer sie sind oder welches Auto sie fahren, sie schauen einen Ferrari an und denken – okay, das ist schon ziemlich cool. Jeder Rennfahrer würde gerne Ferrari fahren.»

Wer dabei sein Stallgefährte wäre, ist Hamilton egal. «Ich fahre gegen jeden, jederzeit, auf jeder Strecke. Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, neben Vettel zu fahren.»

Bei einer anderen Gelegenheit, in Monza, wenn ich mich richtig erinnere, hat Hamilton über Ferrari gescherzt: «Ferrari? Ich rufe immer wieder dort an – aber nur, weil mir ihre Strassenautos gefallen! Nein, mein Zuhause ist Mercedes, und will für kein anderes Team fahren. Jeder weiss, wie ich Ayrton Senna bewundere. Und der ist ein Idol geworden, auch ohne dass er je für Ferrari gefahren ist.»

Bei einer anderen Gelegenheit grinste Lewis: «Natürlich sieht ein Auto in Rot gut aus. Aber ich kann meine Mercedes-Modelle auch in Rot fahren.»

Im Frühling erhielt das Hamilton-zu-Ferrari-Gerücht neue Nahrung, durch einige Aussagen des langjährigen Grand-Prix-Piloten Mark Webber. Der Australier sagte dem englischen Express: «Wenn der Ferrari fliegt und Sebastian Vettel anhaltend Rennen gewinnt, dann geht die Liebesgeschichte weiter. Aber falls nicht, dann hat Seb andere Möglichkeiten. Ich sehe ihn in einer hervorragenden Position. Er kann für jedes Team sofort einen Vertrag unterzeichnen, und wenn die Liebe zu Ferrari erkaltet, wird es für die Italiener nicht einfach. Vielleicht würde Ferrari dann Lewis Hamilton bekommen, selbst wenn sein Vertrag noch nicht abgelaufen ist. Wen wollen sie sonst holen?»

Zur Erinnerung: Der Vertrag von Sebastian Vettel läuft Ende 2017 aus, Lewis Hamilton ist bei Mercedes-Benz bis Ende 2018 unter Vertrag.

Die «Daily Mail» behauptet nun: Hamilton habe im engen Freundeskreis verraten, er wolle seine Karriere bei Ferrari beenden.

Dazu würde passen, dass Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner verbreitet, Toto Wolff sitze als kleiner Mann im Ohr von Sebastian Vettel und versuche, ihn zu Mercedes zu locken. Horner: «Ich kann mir vorstellen, dass Seb bei Ferrari nur einen Einjahresvertrag unterzeichnet, um eine Lücke zu nützen – sollte Hamilton Mercedes Ende 2018 verlassen.»

Unsere Informanten bei Ferrari beteuern freilich: Sebastian Vettel müsse nur noch den Füller zücken, um einen neuen Dreijahresvertrag bis Ende 2020 zu unterzeichnen. Und dass die Italiener alles dafür tun, den Heppenheimer Star-Piloten glücklich zu machen. Und das bedeutet – im zweiten Auto wird es keinen zweiten Leitwolf geben.

 

 

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