Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Mick Schumacher: Vor Belgien-GP im 1994er Benetton

Von Rob La Salle
​Auf die Formel-1-Besucher des Grossen Preises von Belgien (27. August) wartet ein besonderer Leckerbissen: Mick Schumacher (18) fährt den 1994er Benetton-Ford seines Vaters Michael Schumacher!

Spa-Francorchamps ist für Michael Schumacher (48) immer eine ganz besondere Rennstrecke gewesen: Auf der belgischen Traditionsbahn gab er 1991 sein Formel-1-Debüt. Als Ersatzmann für den Jordan-Fahrer Bertrand Gachot, den eine Gasspray-Attacke in London ins Gefängnis gebracht hatte. Schon ein Rennen später in Monza sass Schumi in einem Benetton. 1992 gewann er in Spa-Francorchamps seinen ersten Formel-1-WM-Lauf. Er hatte bei Mischverhältnissen die Hinterräder seines Stallgefährten Martin Brundle studiert und daraus den idealen Zeitpunkt für einen Boxenstopp errechnet.

Der Rest ist Motorsporthistorie: Erster WM-Titel 1994, zweiter Titel mit Benetton 1995, dann Wechsel zu Ferrari, von 2000 bis 2004 fünf Mal in Folge Weltmeister. Sieben WM-Titel und 91 Siege sind bis heute unerreicht, wie viele weitere Rekorde von Michael Schumacher.

Wie es Michael Schumacher geht, wissen nur dessen Familie und engste Vertraute, welche die Privatsphäre des früheren Formel-1-Piloten mit eisernem Schweigen schützen. «Michaels Gesundheit ist kein öffentliches Thema, und daher werden wir uns weiterhin dazu nicht äussern», erklärt die frühere Pressesprecherin und heutige Managerin Sabine Kehm im vergangenen Januar anlässlich der Lancierung der Keep-Fighting-Initiative, die im Sinne der Kämpfernatur Schumachers Mut, Hoffnung und Glauben an die eigene Zuversicht vermitteln soll.

25 Jahre nach dem ersten GP-Sieg von Michael Schumacher haben sich die Organisatoren des Belgien-GP gemäss des belgischen News-Portals DH.be etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Michael Sohn Mick Schumacher (18) wird am Sonntag, 27. August, eine Demorunde in einem 1994er Benetton B194-Ford fahren. DH.be ertappte Mick Schumacher bei einer Probefahrt mit dem Wagen seines Vaters in Spa-Francorchamps, zur Tarnung trug Formel-3-Fahrer Mick einen schwarzen Helm. Die Boxenanlage war abgesperrt. Fragen zum Test des jungen Mick wurden vom Management Michael und Mick Schumachers nicht beantwortet.

Mick Schumacher geht seinen Weg kontinuierlich Richtung Königsklasse, wohl überlegt und mit Bedacht organisiert. Erst vom Kart in die Formel 4, nach zwei Jahren weiter in die Formel 3, wo er 2017 seine Rookie-Saison absolviert. Mit den üblichen Höhen, aber auch Tiefen. 

Der frühere Formel-1-Fahrer Timo Glock beobachtet Mick Schumacher genau: «Gefühlt macht er sich selber keinen Druck. Der Rummel um ihn ist gross, aber er gibt sich als Mick. Er verstellt sich nicht. Er muss in der Formel 3 in Ruhe weiterlernen und sich auf das zweite Jahr vorberieten. Natürlich ist Schumachers langfristiges Ziel die Formel 1, daraus hat er nie einen Hehl gemacht. Mick wird selber wissen, wann er bereit ist. Manche setzen sich in ein Formel-3-Auto, können mit dem Auto spielen und alles herausholen, weil es einfach passt. Andere brauchen vielleicht ein Jahr, um sich mit dem Fahrzeug vertraut zu machen. Es gibt so viele Punkte, die man mit einbeziehen muss – da kann man nicht sagen, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Formel 1 sein muss oder lieber etwas anderes machen sollte.»

In der Formel-3-EM liegt Mick Schumacher derzeit auf dem elften Zwischenrang.

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