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Ferrari-Junior Charles Leclerc: «Für Formel 1 bereit»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​In der Formel 2 fährt der Monegasse Charles Leclerc die Gegner in Grund und Boden. Sein Aufstieg in die Formel 1 ist programmiert. Der Ferrari-Schützling soll 2018 Sauber fahren. Leclerc: «Ich bin bereit.»

Es klingt nicht eingebildet, wenn der 19jährige Charles Leclerc sagt: «Ich habe in den Nachwuchskategorien alles bewiesen, was ich zeigen musste. Ich bin für die Formel 1 bereit.»

Tatsächlich wird der Monegasse nach dem GP3-Titel 2016 (als Rookie) mit grösster Wahrscheinlichkeit 2017 erneut eine Meisterschaftstrophäe ins Regal stellen dürfen – jene der Formel 1 (früher GP2). Erneut als Rookie. Leclerc hat sechs Pole-Positions erobert und fünf Rennsiege. Sein Vorsprung in der Zwischenwertung auf Oliver Rowland beträgt fünfzig Punkte. Seit 2009 (Nico Hülkenberg) hat kein Rookie mehr in der Sprungbrettklasse zur Formel 1 gewinnen können! Vor allem aber beeindruckt Leclerc durch seinen sauberen Fahrstil, und bei einigen Formel-2-Rennen zeigte er Aufholjagden, die schlicht atemraubend gewesen sind.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene will den Maranello-Zögling 2018 bei Sauber ausbilden lassen, Sauber-Teamchef Frédéric Vasseur lobt den jungen Charles völlig zu Recht.

Vielleicht gelingt Leclerc eines Tages auch ein ganz besonderes Kunststück. Denn noch nie hat ein Monegasse einen Formel-1-WM-Lauf in Monte Carlo gewonnen.

Wenn wir einfach vom Grossen Preis von Monaco sprechen, dann gab es zwar einen Sieger – Louis Chiron gewann den Monaco-GP 1931 (mit einem Bugatti). Aber damals existierte die Formel-1-WM nicht (die gibt es erst seit 1950). An den 1979 verstorbenen Haudegen erinnert eine schöne Büste im Bereich des Schwimmbads von Monaco. 1950 wurde Chiron (nun also in der Formel-1-WM) beim Heimrennen Dritter: dies ist das beste Ergebnis eines einheimischen Fahrers im Rahmen der Formel-1-WM beim Rennklassiker in den Strassen des Fürstentums. André Testut wird von verschiedenen Statistika als Monegasse aufgeführt, wurde jedoch in Lyon geboren – und konnte sich bei seinen zwei Einsätzen in Monte Carlo ohnehin nicht fürs Rennen qualifizieren (1958 und 1959). Olivier Beretta schliesslich wurde mit dem unterlegenen Larrousse 1994 stattlicher Achter beim Heimrennen. Das war es dann mit den Monegassen in der Formel 1.

Leclerc spricht ganz pragmatisch über seine tollen Ergebnisse in den letzten Jahren: «Die Resultate waren besser als erwartet. Es ist schön, seinen Namen mehr und mehr in Verbindung mit der Formel 1 in den Medien zu sehen, aber das ändert an meiner Aufgabe nichts. Ich will in der Formel 2 den Titel sicherstellen, dann reden wir über die Zukunft», meint Charles gegenüber der offiziellen Formel-1-Seite. «Ein Ferrari-Junior zu sein, ist für mich ganz wichtig, weil die Formel 1 eine verschlossene kleine Welt sein kann. Ich profitiere von Trainingsprogrammen in Sachen körperlicher und geistiger Vorbereitung, und ich kann regelmässig im Ferrari-Rennsimulator Platz nehmen. Besser kannst du es als junger Pilot nicht haben.»

«Die Formel 1 ist mein Ziel. Dafür gebe ich alles. Aber mein Traum besteht darin, eines Tages für Ferrari fahren zu können.»

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