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Lewis Hamilton, Mercedes: 90 Prozent Gas gegen Vettel

Von Adam Cooper
Die Mercedes-Truppe feiert Lewis Hamilton

Die Mercedes-Truppe feiert Lewis Hamilton

​Belgien-GP-Sieger verrät nach dem spannenden Zweikampf mit Sebastian Vettel, wie er gegen den Ferrari die Oberhand behalten konnte – ironischerweise wegen einer falschen Motoreinstellung!

Lewis Hamilton hat nach der Sommerpause die richtige Antwort auf den Vettel-Sieg vor der Sommerpause gefunden: Danke seines Triumphs auf dem Circuit de Spa-Francorchamps liegt der Engländer in der WM nur noch sieben Punkte hinter seinem Rivalen, bevor es nach Monza geht.

Der Schlüsselmoment im Belgien-GP war die Attacke von Sebastian Vettel, nachdem das Safety-Car wieder abgebogen war. Der Deutsche war auf ultraweichen Pirelli unterwegs, diese Reifen kommen viel schneller auf Temperatur als jene Walzen der Mischung weich, die am Wagen von Hamilton steckten.

Vettel timte den Angriff nicht ideal, Lewis konnte vorne bleiben, danach zeigte Hamilton keine Blösse mehr.

Doch nach dem Rennen gab der Mercedes-Star verblüffende Einblicke in das tolle Duell dieser beiden Ausnahmekönner.

«Meine Reaktion auf den Neustart war sehr gut», erklärt Hamilton. «Ich konnte leicht davonziehen. Ich habe ihn da auf dem falschen Fuss erwischt, wie schon in Baku. Ich zog weg, aber ich war im falschen Motor-Modus. Ich zog weg, aber auch einmal war er ganz dicht dran. Zunächst dachte ich, dass ist ein Fehler, aber dann stellte sich heraus, dass das in Wahrheit genial war.»

«Denn hätte ich volle Power zur Verfügung gehabt, wäre Seb vier oder fünf Autolängen hinter mir gewesen, dann hätte er nach der Eau Rouge einen idealen Windschatten erhalten und mich vielleicht geschnappt.»

Hamilton dachte noch weiter: Der Engländer gibt zu, dass er die Eau Rouge – die mit den 2017er Autos leicht volle Kanne geht – nicht mit durchgetretenem Pedal fuhr. Lewis glaubte auch: Vettel will nicht zu früh an ihm vorbeigehen, denn dann besteht die Gefahr, dass Hamilton auf der langen Geraden einen Gegenangriff startet.

«Ich kam also in Kurve 1, meine Reifen waren kalt, ich liess ein Rad kurz stehen. Er konnte mit den weicheren Reifen früher aufs Gas gehen, das konnte ich gut hören, und als wir dann zur Eau Rouge runterfuhren, gab ich nur zu vielleicht 90 Prozent Gas, nur um ihn auch wirklich dicht bei mir zu halten. Ich wusste, in der Eau Rouge kommt er nicht an mir vorbei. Nach der Eau Rouge liess ich es dann richtig krachen, und er hatte keine Möglichkeit mehr, an mir vorbei zu ziehen. Er zog aus dem Windschatten, und dann ging es nicht weiter vorwärts. Es war ein fabelhaftes Duell, und ich hatte genau so viel getan, um in die Rechtskurve nach der langen Vollgaspassage vorne zu sein. Damit war ich wirklich zufrieden.»

«Danach fühlte es sich an, als wäre ich in einem Qualifying. Eine schnelle Runde nach der anderen, um den Abstand zu halten. Vettel war wirklich flott unterwegs, er hatte die besseren Reifen, ich musste da etwas ganz Besonderes aus dem Hut zaubern.»

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