Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sebastian Vettel (2.): «Ferrari ist das beste Auto»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Ferrari-Star Sebastian Vettel reist als WM-Leader zum Heimrennen der Italiener nach Monza. Aber der Vorsprung des Heppenheimers könnte grösser sein als die heutigen 220:213 gegen Lewis Hamilton.

Sebastian Vettel ist immer der Erste, der betont, wie wenig Sinn es mache, über Wenn und Aber zu grübeln. Einmal hat der WM-Leader in einer Medienrunde gekalauert: «Hätte, hätte, Fahrradkette. Mit Wenn und Aber holst du keine zusätzlichen WM-Punkte.»

Aber nach diesem Belgien-GP gibt der Ferrari-Star zu, dass er schon ein wenig hadert. «Ich muss einräumen, dass ich mich nach dem Rennen über mich selber geärgert habe, weil meine Attacke auf Lewis nach dem Neustart nicht perfekt angesetzt war. Gewiss würde ich das, hätte ich denn die Möglichkeit dazu, jetzt anders machen. Aber es ist ganz schwierig, hier das Timing auf die Reihe zu bekommen, und es ist nicht immer leicht, den Überblick zu bewahren. Es geht ja nicht nur um den Angriff auf Hamilton, ich muss auch im Auge behalten, was hinter mir passiert.»

Was passiert war: Vettels Neustart war so gut, dass er im Grunde zu früh auf Renn-Leader Lewis Hamilton aufschloss. Ergebnis: Er war zu dicht am Mercedes dran, scherte zu früh aus dem Windschatten aus, und dann reichte der Schwung nicht, um ganz vorbei zu gehen. Es reichte nur für ungefähr gleiche Höhe, doch Hamilton lang innen, hatte also die bessere Linie in die folgende Rechtskurve hinein.
Vettel: «Lewis hat das sehr clever gemacht, er hat ein wenig Tempo rausgenommen, damit ich eben zu dicht dran bin. Ich musste früher aus dem Windschatten raus als erwünscht. Aber nochmals: Wenn ich zu viel Abstand lasse, dann komme ich gar nicht mehr in die Nähe von Lewis und laufe auch Gefahr, selber angegriffen zu werden. Deshalb habe ich gesagt, das Timing ist schwierig.»

«In jenem Moment spürte ich im Fahrzeug, dass meine Chance da, aber nun verflogen war, und vor Frust hätte ich am liebsten ins Lenkrad gebissen.»

«Dennoch: Wir dürfen mit unserer Leistung wirklich zufrieden sein, perfekt war der Tag nicht, dazu hätten wir gewinnen müssen. Du bist als Racer natürlich extrem Ich-bezogen. Und im Rennsport geht es nun mal ums Gewinnen. Aber mit ein wenig Abstand macht sich bei mir sehr viel Zufriedenheit breit. Ich habe immer gesagt, dass ich Mercedes für Belgien als Favoriten sehe, nun haben wir bewiesen, dass wir uns nicht verstecken müssen. Das hätte uns vielleicht auch nicht jeder zugetraut. Im Vergleich zu Silverstone war das ein Riesenschritt nach vorne.»

«Es gab keinen Punkt im Rennen, an dem wir langsamer waren. Um genau zu sein, waren wir eigentlich schneller, aber es ist eben nicht immer so einfach in der Formel 1, am Gegner vorbeizugehen. Das liegt in der Natur dieser Autos.»

«Wir müsse mehr an der Quali-Darbietung arbeiten. Und wenn wir dann vorne liegen, wird es den Mercedes-Fahrern schwerfallen, uns zu überholen. Wir machen ständig Fortschritte, und irgendwann werden wir in der Position des Führenden sein. Derzeit nehmen wir ein Rennen ums andere. Noch kann Mercedes in der Quali die Leistung hochfahren, und das macht den Unterschied. Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass wir das beste Auto haben.»

Nun geht's nach Monza. Sebastian: «Da freue ich mich irre drauf. Dieses Wochenende war alles in Orange getaucht, am kommenden Wochenende sollten wir dann ganz viel Rot sehen. Für meine ganze Truppe ist Monza natürlich das Highlight der Saison. Viele Mitarbeiter haben Familie und Freunde da. Zudem feiern wir 70 Jahre Ferrari. Die Leistung hier spornt uns an, damit wir mit breiter Brust nach Italien reisen dürfen.»

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