Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Maurizio Arrivabene (Ferrari): «Das muss sich ändern»

Von Mathias Brunner
​Mercedes ist nach der Sommerpause mit mehr Elan in den zweiten Saisonteil gestartet als Ferrari. Nach dem Sieg der Silberpfeile in Monza sagt Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene, was sich ändern muss.

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht, bevor er Monza verliess, die Stätte einer herben Niederlage gegen Mercedes-Benz: «Wenn ich mir den Unterschied zwischen Mercedes und Ferrari anschaue, dann ist das peinlich. Aber unser Ziel hat sich nicht geändert. Was die Tifosi heute gesehen haben, das ist nicht das richtige Ferrari. Wir werden uns doppelt so sehr anstrengen müssen. Wir werden den Gegnern das Lächeln aus dem Gesicht wischen. Mir stinkt das gewaltig. Wir haben heute gelitten. Wir haben uns gemessen an der guten Leistung in Belgien nicht steigern können. Irgendwas ist da schiefgegangen. Vielleicht hatte auch die fehlende Trainingszeit etwas damit zu tun. Mercedes war heute überlegen, wir fanden kein Gegenmittel.»

Seit die Formel 1 aus der Sommerpause zurück ist, glänzt Silbern besonders hell: 78 von möglichen 86 Punkten haben Lewis Hamilton und Valtteri Bottas aus den Rennen in Spa-Francorchamps und Monza geholt, die Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen schafften nur 55. In der Marken-WM verabschiedet sich Mercedes langsam, aber sicher in Richtung viertem Titel in Folge – es steht 435:373 gegen Ferrari.

In der Fahrerwertung hat Lewis Hamilton erstmals 2017 die Führung an sich gerissen: 238:235 gegen Vettel, dahinter hat realistisch nur noch Valtteri Bottas (197) eine Titelchance.

Hamilton und Bottas konnten es sich sogar leisten, in Monza Leistung herunterzuschrauben, nachdem klar war, dass Ferrari nicht mehr herankommen würde. Ferrari tat kurz darauf das Gleiche, um Material für die kommenden Hitzerennen in Singapur und Malaysia zu schonen.

Was Ferrari in Monza auf den Kopf gefallen ist: Schlechte Abstimmung auf Regenreifen, daher schwache Leistung im Qualifying. Kein ideales Set-up auch auf trockener Bahn. Lenkdefekt am Wagen von Sebastian Vettel. Dazu kann Mercedes noch immer mehr Motorleistung abrufen als Ferrari. Der Defekt am Auto des Deutschen hatte übrigens nichts mit einem ebenfalls zur Seite hängenden Lenkrad wie in Ungarn zu tun. In Ungarn handelte es sich um ein Problem mit der Spurstange, in Italien offenbar um ein hydraulisches Problem.

Natürlich ist der Fahrer-WM nichts verloren. Lewis Hamilton sagte vor seiner Abreise aus Monza: «Wir erwarten ein ganz starkes Ferrari in Singapur.»

Aber Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene rügt: «Wir haben zwar grosse Fortschritte gemacht. Aber wir müssen in eine Position kommen, dass wir auf jeder Sorte Rennstrecke siegfähig sein können. Wir wussten, dass Monza für uns ein hartes Stück Arbeit werden würde. Wir hofften, dass wir den Schaden mit den Rängen 3 und 4 begrenzen können, nun sind es die Plätze 3 und 5 geworden. Wir sind in Monza zu einfach geschlagen worden. Das darf es nicht mehr geben.»

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