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Toto Wolff: «Ein Mythos entsteht durch Leistung»

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton im Mercedes

Lewis Hamilton im Mercedes

Ferrari ist in Italien ein Mythos. Da ist es vollkommen egal, wer im Auto sitzt. Wie wichtig ist für Mercedes grundsätzlich ein deutscher Fahrer?

Lange Zeit wurde Sebastian Vettel als möglicher Zugang bei der Mercedes für 2018 gehandelt. Klar: Vettels alter Vertrag lief nach dieser Saison aus, und Mercedes hatte mit Nico Rosbergs Nachfolger Valtteri Bottas nur einen Einjahresvertrag abgeschlossen und den auch noch nicht verlängert.

Die übliche Folge: Es wurde wild spekuliert, ein deutscher Fahrer wie Vettel bei Mercedes wäre ja auch eine gute Geschichte, die sich auch für Mercedes prima vermarkten lässt. Oder?

So wichtig ist es gar nicht, dass generell ein deutscher Fahrer in einem Silberpfeil sitzt. «Oberstes Kriterium ist die Performance. Die Nationalität ist nachgelagert. Aber natürlich steht einer Marke mit deutscher DNA auch ab und zu ein deutscher Fahrer gut zu Gesicht, um Begeisterung bei den Fans auszulösen«, sagte Mercedes Marketing-Boss Jens Thiemer Auto Bild Motorsport.

Mercedes sei ein globales Unternehmen, deshalb habe man nicht den Anspruch, dass ein deutscher Fahrer im Auto sitzen müsse, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

«Wir wollen den schnellsten Mann haben. Mein Traum ist es, dass lange nach Jens und mir der Silberpfeil als Erstes genannt wird. So, wie es früher war», so der Österreicher und zieht einen Vergleich zu Ferrari: «Ferrari ist in Italien ein Mythos, der in den letzten 50 Jahren entstanden ist. Da ist es egal, wer im Auto sitzt.»

Einen Mythos planen kann man derweil nicht. «Ein Mythos entsteht durch Performance, durch Leistung. Leistung schafft Helden», sagte Wolff. Wie Lewis Hamilton. Erst recht, wenn der Brite in dieser Saison seinen vierten WM-Titel holt.

«Wir sind mit Lewis auf einem guten Weg, und die Ära wird in Zukunft in den Geschichtsbüchern als eine äußerst erfolgreiche Zeit stehen. Ein Mythos entsteht auch nicht, während etwas passiert. Mythen und Heldengeschichten entstehen Jahre danach», so Wolff.

Auch Thiemer sieht das so: «Das kann man nicht planen, das kann immer nur rückblickend betrachtet werden. Aber die aktuelle Erfolgsphase im Motorsport ist stark ausschlaggebend dafür, dass die Marke so erfolgreich, so sportlich und lifestylig wahrgenommen wird wie nie zuvor.»

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