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Adrian Newey (Red Bull): So trickste er Ferrari aus

Von Mathias Brunner
Adrian Newey macht die Ferrari-Truppe nervös

Adrian Newey macht die Ferrari-Truppe nervös

​In seinem Buch «How to Build a Car» plaudert Star-Designer Adrian Newey (58) aus dem Nähkästchen. Es geht auch darum, wie er im Laufe der Jahre Gegner wie etwa Ferrari geschickt ausgetrickst hat.

Ist es Ihnen im Fernsehen schon mal aufgefallen? Nähert sich an einem GP-Wochenende eine TV-Kamera der Ferrari-Box, um ein bestimmtes Detail des Rennwagens zu zeigen, dann taucht wie aus dem Nichts eine Handvoll Mechaniker auf, die sich vor die Kamera stellen. Ein menschliches Schutzschild vor neugierigen Blicken. Die gleiche Praxis wird gegen aufsässige Fotografen angewandt, die sich vor der Ferrari-Box platziert haben.

Der Aufmarsch der Mechaniker ist für Ferrari deshalb notwendig, weil in der Formel 1 am GP-Wochenende die Verwendung von Stellwänden als Sichtschutz untersagt sind. Bei Testfahrten ist das nicht so. Dann sitzen die Fans auf der Haupttribüne und bekommen statt Rennwagen in der Box verschiedenfarbene Rollwände zu sehen. Was wir seit Jahren anprangern.

Die Geheimniskrämerei ist ohnehin lächerlich, denn es ist ein offenes Geheimnis, dass Dutzende von Fotografen auf der Lohnliste der Rennställe stehen. Wenn ein Team mit einem aufregend frischen Lösungsweg auftaucht, dann liegen Bilder der optimierten Aerodynamik innerhalb einer halben Stunde in den gegnerischen Werken auf den Tischen der Designer. Die zerbrechen sich dann die Köpfe darüber, was das neue Teil wohl bringen mag und ob das vielleicht auch ins Konzept des eigenen Fahrzeugs passt.

In seinem Buch «How to Build a Car» plaudert Star-Designer Adrian Newey (58) ein wenig aus dem Nähkästchen. Dabei hat der Engländer auch dargelegt, wie er die Gegner wie Ferrari ein wenig aus dem Konzept zu bringen pflegt.

Der anerkannt beste Designer der Branche, der von March über Williams und McLaren zu Red Bull gezogen ist, schreibt in seinem Werk: «Techniker wie ich nutzen jede Gelegenheit, um sich die anderen Autos anzugucken. Wenn dann ein leitender Ingenieur in die Nähe des gegnerischen Fahrzeugs kommt, dann schwärmen sofort deren Leute aus, um die Sicht auf ein Teil zu verdecken, das vielleicht meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Bei Ferrari entsteht ein wahres Bienenhaus an Aktivität, sobald ich in deren Nähe wandere.»

«Also habe ich mir einen kleinen Trick ausgedacht. Ich gehe zu einer Stelle des Autos, die mich gar nicht besonders reizt. Sofort eilen die Mechaniker heran, wie Motten zum Licht, und derzeit haben unsere Fotografen auf der anderen Seite des Autos alle Zeit der Welt, um jene Teile abzulichten, die mich wirklich interessieren. Ferrari hat das nie durchschaut.»

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