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René Binder: Neben IndyCar auch Le Mans?

Von Gerhard Kuntschik
René Binder ist überzeugt: Die IndyCar-Serie ist der richtige Weg

René Binder ist überzeugt: Die IndyCar-Serie ist der richtige Weg

René Binder wird 2018 in der IndyCar-Serie Gas geben. «Die Formel 1 war immer mein Ziel, aber jetzt meine ich, dass die IndyCar-Serie der richtige Weg für mich ist», erklärt der Österreicher.

Von der V8-Weltserie zu den Indycars: René Binder wagt sich 2018 in völliges Neuland. Die Serie, in der er im November das letzte Rennen in Bahrain gewann (die frühere Nissan- und Renault-Nachwuchsstufe wurde Ende 2017 eingestellt), sollte eigentlich das Sprungbrett in die Formel 1 sein. «Die Formel 1 war immer mein Ziel, aber jetzt meine ich, dass die IndyCar-Serie der richtige Weg für mich sind», sagt der Tiroler.

Er konnte zwar im vergangenen Herbst seinen ersten Test mit einem älteren Renault F1 absolvieren, doch eine Rückkehr in die Formel 2 (früher GP2) war wohl zu kostspielig. Und ein Testfahrerplatz in der Formel 1 war auch nicht frei und erschwinglich.

Auch wenn der Sohn des früheren Formel-3-Piloten Franz Binder und Neffe des Ex-F1-Fahrers Hans Binder 2018 sein Augenmerk auf die populärste amerikanische Monoposto-Meisterschaft legen wird, versucht er in Europa präsent zu bleiben: «Wir bemühen uns auch um ein Cockpit in Le Mans», stellt Binder klar.

Am 1. Jänner feierte er den 26. Geburtstag, kurz darauf war der Vertrag mit Juncos Racing perfekt – für vier Strassenrennen. Auf Ovale verzichtet der Rookie vorerst einmal, der Ende Februar zum ersten Test in die USA fliegen und dann gleich am 11. März im Saisonstart in St. Petersburg dabei sein wird.

Die anderen Einsätze sind die Läufe im Barber Motorsports Park in Alabama im April sowie die Juli-Rennen in Toronto und Mid-Ohio. «Und vielleicht geht sich auch das Finale in Sonoma im September aus», meint Binder zuversichtlich.

Die Mannschaft von Ricardo Juncos, vom Argentinier 1997 in Buenos Aires gegründet, verstand sich lange als Ausbildungsstätte für Talente – und brachte unter anderem Conor Daly und Spencer Pigot in die Indycar-Serie. 2017 gewann das nun in Indianapolis ganz nahe dem Speedway beheimatete Team die Indy Lights mit dem Amerikaner Kyle Kaiser, der auch mit Juncos in die Topliga aufsteigt. Schon 2017 setzte Juncos zwei Dallara-Chevrolet für Sebastian Saavedra (15.) und Spencer Pigot (18.) im Indy 500 ein. Nun wird die gesamte Meisterschaft in Angriff genommen.

Deutschsprachige Fahrer bei den Indycars bzw. Champ Cars und CART? Eher selten. In jüngerer Zeit waren dennoch einige Deutsche vertreten. Arnd Meier fuhr 1997/98 29 Rennen (bester Rang: Zehnter), zuvor schon Christian Danner 18 (bester Platz: Siebenter), Timo Glock wurde 2005 sogar Rookie of the Year (einmal Zweiter, einmal Fünfter).

2002 kam André Lotterer zu einem CART-Einsatz, Andreas Wirth 2006 zu zwei (einmal Neunter). Bei den Schweizern war durch Simona de Silvestro (68 Rennen, einmal Zweite) und Neel Jani (14/zwei Mal Zweiter, einmal Dritter) sogar ein wenig Kontinuität neben einzelnen Einsätzen von Joel Camathias, Gregor Foitek, Andrea Chiesa und Clay Regazzoni gegeben.

Für Österreicher waren die Indycars stets weiter weg – sieht man vom von Red Bull unterstützten Team Cheever Anfang der 2000er-Jahre ab. Der Kärntner Hubert Stromberger fuhr 1995 ein Rennen für Project Indy von Andreas Leberle (für das auch der zeitweilige Mitbesitzer Danner und Wirth antraten) und wurde in Elkhart Lake 16. Zuvor war Jochen Rindt 1967 im Indy 500 (Ausfall und als 24. gewertet) der Pionier.

So gesehen könnte Binder zumindest für Österreichs Motorsport einige Premieren erreichen.

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