Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Fernando Alonso in Daytona: «Ich bin auf 12 + 1»

Von Oliver Müller
Fernando Alonso (im Vordergrund): Startplatz 13 in Daytona

Fernando Alonso (im Vordergrund): Startplatz 13 in Daytona

​Die 13 gilt auch in Rennfahrerkreisen als Unglückszahl. Und so scherzt McLaren-Star Fernando Alonso nach dem Training zum 24-Stunden-Rennen von Daytona auf Twitter: «Ich bin auf 12 + 1.»

Für Formel-1-Star Fernando Alonso reichte es in der Qualifikation für die 24 Stunden von Daytona lediglich zu Platz 13. Der Spanier schaffte eine Rundenzeit von 1:37,008 Minuten. Damit lag er 0,925 Sekunden hinter der Pole-Position von Cadillac-Pilot Renger van der Zande. Die Bilanz des 36jährigen McLaren-Stars: «Das war ein gutes Training. Vor allem war es schön, ein paar Runden ohne Verkehr fahren zu können. Ich bin mit den Runden zufrieden. Auch die Fahrzeugbalance fand ich mehr oder weniger okay.»

Alonso drehte im Kampf um die Pole-Position für den amerikanischen Langstrecken-Klassiker insgesamt neun Runden und konnte sich dabei stetig steigern. Als ungewohnt stellte sich für ihn das Verbot von Heizdecken heraus, welches in der IMSA-Serie für Kostenersparnis sorgt. «Die ersten zwei oder drei Runden versuchst du einfach zu überleben. Denn du weisst, der Grip ist sehr gering. Das Auto bewegt sich stark, und man versucht, die Temperatur langsam zu steigern. Die letzten zwei oder drei Runden des Qualifyings greifst du schliesslich an und holst das Maximum heraus», blickt Alonso auf seine erste Qualifikation im Sportwagen zurück.

Auch wenn Platz 13 in einem Feld von 20 Prototypen zunächst nicht sonderlich prickelnd wirkt, bot der F1-Routinier dennoch eine starke Performance. Das zeigt der Vergleich mit den beiden anderen Ligier LMP2, welche in Daytona ebenfalls am Start stehen. Ex-Formel-1-Pilot Bruno Senna kam im zweiten Wagen von United Autoports nicht über 1:38,186 min hinaus. IndyCar-Star Sebastian Saavedra schaffte im Ligier von AFS/PR1 Mathiasen Motorsports nur 1:38,773 min. Alonso hat seinen Markenkollegen in der Qualifikation somit über eine Sekunde eingeschenkt.

Auch beim Blick auf die Rundenzeiten der Ligier-Piloten aus allen bislang gefahrenen Sessions wird Alonsos Ausnahmestellung klar. Lediglich sein Wagenpartner Lando Norris konnte durch einen Wert vom 1:37,557 min aus dem dritten freien Training einigermaßen mit dem zweimaligen Weltmeister mithalten.

Dabei ging das Rennwochenende für Alonso zunächst etwas verfahren los. Der britische Youngster Phil Hanson, der sich mit dem F1-Star und F3-Europameister Norris die Lenkradarbeit in Daytona teilt, schmiss den Ligier gleich zu Beginn der ersten Session in die Streckenbegrenzung. Nachdem das LMP2-Auto geborgen wurde, nahm das Trio an der Trainingssitzung nicht weiter teil.

«Der Schaden hatte mehr ästhetische Natur. Es war ein kleiner Kuss mit der Wand. Da die Sessions aber ziemlich kurz sind, ging uns die Zeit aus», erklärte Alonso, der erst in der Mitte der zweiten Trainingssitzung seine Arbeit aufnehmen konnte.

Ein Gesamtsieg von Fernando Alonso im 24-Stunden-Rennen, welches am Samstag gegen 20.40 Uhr MEZ beginnt, wäre insgesamt eine große Überraschung. Und das liegt nicht nur daran, dass das Layout des 5,729 Kilometer lange Kurses in Daytona den DPi-Modellen von Acura, Cadillac, Mazda und Nissan mehr entgegenkommt. Alonsos Team United Autosports hat auch mit dem Verständnis der Reifen zu kämpfen. In Europa ist die Mannschaft von Zak Brown mit Dunlop-Pneus unterwegs. Und diese unterscheiden sich von den Continental-Reifen der IMSA-Serie erheblich.

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