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McLaren-Renault 2018: Fernando Alonso ist ungeduldig

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso würde am liebsten noch heute mit der Arbeit beginnen

Fernando Alonso würde am liebsten noch heute mit der Arbeit beginnen

​Das lässt sich Fernando Alonso nicht entgehen: Wenn der erste Formel-1-Wintertest beginnt (26. Februar auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya), dann sitzt der Spanier im McLaren-Renault!

Als erster Rennstall hat McLaren-Renault erklärt, wie der erste Formel-1-Wintertest angepackt wird. Am Montag, 26. Februar, drei Tage nach der Präsentation des 2018er Autos, wird Fernando Alonso mit dem neuen McLaren MCL33-Renault auf den Circuit de Barcelona-Catalunya hinausfahren.

Der Asturier hofft, weiter zu kommnen als vor einem Jahr. Da leckte der Honda-Motor, so dass der zweifache Weltmeister auf nur 29 Runden kam. Am zweiten Tag übernimmt Ende Februar dann Fernandos Stallgefährte Stoffel Vandoorne.

2017 ist uns eine neue Formel 1 serviert worden: Die veränderte Aerodynamik und die breiteren Reifen haben zu deutlich schnelleren Rundenzeiten geführt. Zur Saison 2018 hin ist das Reglement weitgehend stabil geblieben, aber es gibt dennoch zahlreiche Neuheiten.

Das Startfeld in der Übersicht

Die Veränderungen im Startfeld in der Übersicht: Der Neuseeländer Brendon Hartley (zweifacher Sportwagenweltmeister) und der Franzose Pierre Gasly (GP2-Champion 2016) bestreiten ihre erste volle Saison für Toro Rosso. Carlos Sainz bleibt als Red-Bull-Leihgabe bei Renault.

Williams hat endlich verkündet, wer an der Seite von Lance Stroll fahren wird – es ist der Russe Sergey Sirotkin. Der Pole Robert Kubica ist dritter Mann. Der monegassische Formel-2-Meister Charles Leclerc gibt bei Sauber sein GP-Debüt.

GP-Debütanten haben wir damit in Melbourne nur zwei: Sirotkin und Leclerc.

Dass sich vom WM-Finale des Vorjahres zum ersten Rennen in der neuen Saison die Aufstellung in nur zwei Teams ändert (Williams und Sauber), ist sehr selten.

McLaren hat sich von Honda getrennt und tritt 2018 mit Renault-Motoren an. Die Japaner haben sich mit Toro Rosso verbündet.

Sauber setzt auch 2018 Ferrari-Motoren ein, allerdings nicht mehr Vorjahrestriebwerke wie 2017. Neuer Titelsponsor der Schweizer: Alfa Romeo. Die Mailänder Marke ist damit erstmals seit 1985 in der Formel 1 vertreten.

WM: 21 Rennen, Rekord eingestellt

Das WM-Programm 2018 umfasst 21 Rennen, das ist Einstellung des Formel-1-Rekords, so viele Grands Prix gab es schon in der Saison 2016. Erstmals seit 2008 findet wieder ein Grosser Preis von Frankreich statt, im Gegensatz zur Saison 2017 haben wir auch wieder einen Grossen Preis von Deutschland. Aus dem Programm gefallen ist hingegen Malaysia.

Eine Premiere: Ende Juni, Anfang Juli haben wir an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden drei Rennen.

Formel-1-WM 2018

25. März: Australien (Melbourne)
8. April: Bahrain (Sakhir)
15. April: China (Shanghai)
29. April: Aserbaidschan (Baku)
13. Mai: Spanien (Barcelona)
27. Mai: Monaco (Monte Carlo)
10. Juni: Kanada (Montreal)
24. Juni: Frankreich (Le Castellet)
1. Juli: Österreich (Spielberg)
8. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
22. Juli: Deutschland (Hockenheim)
29. Juli: Ungarn (Budapest)
26. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
2. September: Italien (Monza)
16. September: Singapur
30. September: Russland (Sotschi)
7. Oktober: Japan (Suzuka)
21. Oktober: USA (Austin)
28. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
11. November: Brasilien (São Paulo)
25. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

Tests: Nur wenige Fahrgelegenheiten

Früher wurde unaufhörlich getestet, heute ist das Programm aus Spargründen eingeschränkt. Insgesamt wird vor und in der Saison nur an zwölf Tagen getestet. Wie bisher müssen bei den Testfahrten innerhalb der Saison 50 Prozent für Nachwuchsfahrer verwendet werden.

Wintertests
26. Februar bis 1. März: Cirucit de Barcelona-Catalunya
6. bis 9. März: Circuit de Barcelona-Catalunya

Testfahrten innerhalb der Saison
15./16. Mai: Cirucit de Barcelona-Catalunya
31. Juli/1. August: Hungaroring

Technik: Hallo, Halo!

Drei von vier Fans lehnen ihn ab, aber er kommt dennoch: der Kopfschutz Halo (Heiligenschein). Alle Autos müssen 2018 mit der Schutzvorrichtung ausgerüstet sein. Der Halo bewirkt auch, dass das Mindestgewicht eines Formel-1-Renners erneut steigt. Zur Saison 2017 hin war es schon von 702 auf 728 Kilogramm erhöht worden, um den breiteren Autos und den fetteren Reifen Rechnung zu tragen. Nun hat die FIA wegen des Halos erneut sechs Kilo hinzugefügt, wir liegen nunmehr bei 734 Kilogramm. Leider wiegt der Halo keine sechs Kilo.

Force-India-Technikchef Andy Green: «Wir kommen da eher in den Bereich von 14 oder 15 Kilo. Neun gehen auf das Konto des Bügels, weitere sechs auf die Befestigungen am Chassis. Die Struktur zum Anbringen des Halo ist wirklich eindrucksvoll, mit reichlich Kohlefaser und Metall.»

Der Autoverband FIA schreibt vor, welchen Belastungen der Halo aushalten muss. Andernfalls wird ein Auto nicht homologiert. Der Bügel muss einen Druck von 116 KiloNewton von oben aushalten (das entspricht fast 12 Tonnen), 46 kN von vorne (4,7 Tonnen) und 93 kN von der Seite (9,5 Tonnen). Alle Tests gelten für eine Dauer von fünf Sekunden. Der Bügel selber ist dabei nicht das Problem, sondern eine genügend widerstandsfähige Verankerung.

In Sachen Aerodynamik sind wir die Haiflossen und Bügelflügel losgeworden.

Weniger Motoren, mehr Strafen?

2018 sind pro Fahrer und Saison weniger Antriebseinheiten erlaubt.
Zur Erinnerung: Eine moderne Antriebs-Einheit der Formel 1 ist reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:

– V6-Verbrennungsmotor
– Turbolader
– MGU-H («motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– MGU-K («motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik 

Erlaubt sind 2018: Drei Verbrennungsmotoren, drei MGU-H, drei Turbolader, zwei MGU-K, zwei Batterien und zwei Kontroll-Einheiten.

Sollte ein Fahrer mehr als diese Elemente brauchen, setzt es die üblichen Strafversetzungen, ein zweites neues Element führt automatisch zum Start am Schluss des Feldes.

So wie das Fernando Alonso in den letzten drei Jahren viel zu oft passierte.

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