Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Saison 2018: Mercedes, Ferrari, Red Bull unschlagbar

Von Mathias Brunner
Suchbild: Wo sind hier die Mittelfeld-Rennställe?

Suchbild: Wo sind hier die Mittelfeld-Rennställe?

​2017 schaffte nur ein Mittelfeld-Team einen Podestplatz: Lance Stroll wurde in Baku Dritter für Williams. Formel-1-Technikchef Ross Brawn fürchtet, Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing sind 2018 noch stärker.

Diese Statistik verblüfft: Von 60 möglichen Formel-1-Podestplätzen 2017 errangen die Fahrer von Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing 59. Nur in Baku gelang einem anderen Rennstall eine Platzierung unter den besten Drei – mit dem Kanadier Lance Stroll auf dem dritten Rang nach dem Chaos-GP von Baku.

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul hat sich für die Saison 2018 vorgenommen: Den Top-Teams auf die Nerven gehen und Podestränge einfahren, 2019 sollen die ersten Siege her, 2020 will Renault um den Titel ein Wörtchen mitreden. Wenn wir uns die vergangenen Jahre anschauen, dann drängt sich die Frage auf – wie soll das gehen?

Mercedes-Benz, Red Bull Racing und Ferrari überlassen in der neuen Turbo-Ära dem Rest des Feldes nur Brosamen. Das weiss auch Carlos Sainz, Red-Bull-Leihgabe bei Renault.

Der 23jährige Madrilene sagt: «Unter normalen Umständen sind die ersten sechs Ränge betoniert. Schaut euch doch mal die Bilanz des vergangenen Jahres an. Es muss schon Aussergewöhnliches passieren, um unter die besten Drei zu kommen. Wir müssen uns in eine Position bringen, damit wir profitieren, wenn die besten Teams straucheln.»

Wie sieht das in konkreten Zahlen aus, was der junge Sainz angedeutet hat? Wir haben uns die Saison 2017 nochmals vorgenommen und wollten wissen, wie das Duell der drei Top-Teams gegen die restlichen sieben Rennställe ausgegangen ist. Das Ergebnis ist erschütternd.

Pole-Positions
Mercedes-Benz 15
Ferrari 5
Top-Teams gegen Rest der Welt – 20:0

Starts aus der ersten Reihe
Mercedes-Benz 19
Ferrari 18
Red Bull Racing 3
Top-Teams gegen Rest der Welt – 40:0

Siege
Mercedes 12
Ferrari 5
Red Bull Racing 3
Top-Teams gegen Rest der Welt – 20:0

Podestplätze

Mercedes 26
Ferrari 20
Red Bull Racing 13
Williams 1
Top-Teams gegen Rest der Welt – 59:1

Führungsrunden
Mercedes 714
Ferrari 324
Red Bull Racing 156
Top-Teams gegen Rest der Welt – 1194:0

Beste Rennrunden
Mercedes 9
Ferrari 7
Red Bull Racing 2
Force India 1
McLaren 1
Top-Teams gegen Rest der Welt – 18:2

PS: Wissen Sie noch, wann letztmals keines der drei Top-Teams einen Grand Prix gewonnen hat? Es war Kimi Räikkönen in Australien 2013, mit dem Lotus-Renault.

Formel-1-Technikchef Ross Brawn beobachtet das alles in Sorge. Die Vision 2021 von Liberty Media soll den Grand-Prix-Sport ausgeglichener gestalten. Der Engländer findet: «In Bahrain und China war der Abstand zwischen den drei Top-Teams und dem Mittelfeld viel zu gross. In Runde 16 von Shanghai, also vor den ersten Boxenstopps, lag der siebtplatzierte Kevin Magnussen mit seinem Haas-Renner 35 Sekunden hinter Leader Vettel und 20 Sekunden hinter den sechstplatzierten Daniel Ricciardo. Hin und wieder mischt eine Safety-Car-Phase die Karten neu, aber das reicht nicht, um einem Mittelfeldrennstall einen Podestplatz zu ermöglichen. Ich sehe nicht, was sich daran so schnell ändern sollte.»

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