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Villeneuve: Freude über Ferrari, Ärger wegen Lauda

Von Mathias Brunner
Jacques Villeneuve im Auto seines Vaters

Jacques Villeneuve im Auto seines Vaters

​Der Kanadier Jacques Villeneuve fuhr in Montreal den 1978er Ferrari 312T3 seines Vaters. Der Formel-1-Weltmeister von 1997 hat jede Sekunde genossen. Weniger Freude hat er an Worten von Niki Lauda.

Ärger und Freude lagen für Jacques Villeneuve in Montreal eng beisammen. Zuerst ärgerte sich der 47-Jährige tüchtig über Aussagen von Niki Lauda. Der Wiener hatte Max Verstappen mit Gilles Villeneuve verglichen. «Eine glatte Beleidigung!» schäumt Gilles’ Sohn Jacques.

«Vielleicht ist Lauda ja noch verschnupft, weil mein Vater ihn damals bei Ferrari ersetzt hat. Ich erkenne zwar, dass Verstappen bisweilen so einsatzfreudig ist wie früher mein Dad. Aber für mich gibt es danach einen grundlegenden Unterschied: Mein Vater hat seine Gegner immer respektiert, und er hat aus seinen Fehlern gelernt. Er hatte eine ganz andere Erziehung als Verstappen. Im Gegensatz zu Max hätte mein Dad in der Bremszone nie die Position seines Renners geändert. Ich verstehe wirklich nicht, wie Lauda meinen Vater mit Verstappen vergleichen kann.»

Aber all das war schnell vergessen, als Jacques im 1978er Ferrari 312T3 seines Vaters Platz nehmen durfte. Seine Demorunde vor dem Grossen Preis von Kanada wurde vom Publikum gefeiert, die Streckenposten standen Spalier, viele hatten einen dicken Kloss im Hals – einschliesslich Jacques!

Gilles Villeneuve war 1978 auf der Rennstrecke, die heute seinen Namen trägt, sensationell zum Sieg gefahren. Heute gehört der Wagen dem Unternehmer Marc Muzzo aus Toronto.

Jacques nach der Demofahrt: «Ich habe jede Sekunde geniessen dürfen. Ich glaube, auch die Fans hatten Freude daran. Ich könnte sie nicht hören, weil der Ferrari-Zwölfzylindermotor so unfassbar laut ist. Ich bin zwar nur langsam gefahren, aber was für ein Sound! Doch ich konnte die Fans sehen, und das war schon sehr emotional.»

«Eigentlich sollte ich ganz langsam fahren, aber so wurde der Motor nicht richtig gekühlt, und die Wassertemperatur stieg bedrohlich. Also fuhr ich ein wenig flotter. Ich kam immerhin bis in den vierten Gang.»

Leider blieb es bei dieser einen Runde. Gerne hätten die Fans gesehen, wie der elffache GP-Sieger eine fliegende Runde hinlegt, aber das war nicht vorgesehen.

Jacques weiter: «Ich bin Linksbremsen gewohnt. Aber im T3 geht das nicht, weil die Lenksäule zwischen den beiden Füssen verläuft. Es war eine tolle Erfahrung und ein schöner Knicks vor dem Erbe meines Vaters. Ich habe im Laufe der Jahre schätzen gelernt, was er den Menschen bedeutet. Es erfüllt mich mit Stolz, wie warmherzig sich die Fans an ihn erinnern. 40 Jahre nach seinem Sieg sein Auto hier zu fahren, das bedeutet mir sehr viel.»

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