Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Frankreich: Schrott verhilft Lewis Hamilton zum Sieg

Von Vanessa Georgoulas
Da war Sebastian Vettels Ferrari noch ganz: Der Start zum Frankreich-GP

Da war Sebastian Vettels Ferrari noch ganz: Der Start zum Frankreich-GP

Das GP-Comeback in Frankreich brachte den Formel-1-Fans die erhoffte Unterhaltung: Polesetter Lewis Hamilton holte sich den Sieg, hinter ihm wurde eifrig überholt – und es krachte auch gleich mehrmals.

Die befürchtete Prozession beim Frankreich-GP blieb aus: Sebastian Vettel sorgte mit dem Startcrash mit Valtteri Bottas nicht nur für viel Schrott. Dank der anschliessenden Aufholjagd der beiden Top-Team-Fahrer, die durch die nötig gewordenen Stopps ans Ende des Feldes zurückgefallen waren, bekamen die Zuschauer am Circuit Paul Ricard viele Überholmanöver zu sehen. Für Pierre Gasly und Esteban Ocon, die beim Start weiter hinten im Feld aneinander geraten waren, war der achte WM-Lauf des Jahres hingegen gelaufen.

+Vettel, der für den Crash mit dem Silberpfeil eine 5-Sekunden-Zeitstrafe kassiert hatte, war zwölf Runden nach dem Start bereits wieder auf der neunten Position unterwegs, Bottas überholte in der 15. Runde den rosa Force India-Renner von Sergio Pérez und war damit als Elfter unterwegs. Weit zurückgefallen war auch Fernando Alonso, der sich nach einer kurzen Berührung mit Vettel drehte. «Da hat der Le-Mans-Sieger geschlafen», kommentierte der frühere GP-Pilot und heutige Sky-TV-Experte Martin Brundle trocken.

Aufholjagd von Sebastian Vettel

Vettel liess sich davon nicht irritieren und stürmte weiter nach vorne, in Umlauf 15 war er bereits Achter, in den folgenden Runden schnappte er sich auch Ferrari-Junior Leclerc (der sich nicht zu stark gegen den Angriff des vierfachen Weltmeisters wehrte) und Haas-Pilot Kevin Magnussen. Bottas kam nicht ganz so schnell nach vorne, denn durch den Startcrash wurde der Unterboden seines Silberpfeils beschädigt, wodurch der Mercedes an Performance verlor.

Die Regelhüter hatten alle Hände voll zu tun, denn einerseits stand Romain Grosjean unter Verdacht, auf der ersten Runde in der vierten Kurve abgekürzt und dadurch einen Positionsgewinn erzielt zu haben, andererseits beschäftigten sie sich auch mit dem Vorwurf gegen Rookie Sergey Sirotkin, hinter dem Safety-Car zu stark gebummelt zu haben.

Der Williams-Pilot bekam kurz darauf die gleiche Strafe wie Vettel für seinen Unfall aufgebrummt – eine 5-Sekunden-Zeitstrafe. Grosjean wurde freigesprochen, beschäftigte die Regelhüter aber weiterhin, weil er auch unter Verdacht stand, einen Unfall in der ersten Kurve ausgelöst zu haben. Dafür gab es auch für den Genfer eine 5-Sekunden-Zeitstrafe.

Nach zwanzig Runden wurden die ersten Piloten über Boxenfunk gewarnt, dass sich ein Regenschauer auf den Radarschirmen ankündigte. Doch noch blieb die Piste trocken. Trotzdem geriet Leclerc daneben, was Hülkenberg erlaubte, am jungen Monegassen auf die achte Position vorbeizuziehen.

Bitteres Aus für Sergio Pérez

Nachdem auch Daniel Ricciardo von Position 2 an die Box abgebogen war, durfte sich Vettel über die vierte Position freuen. Für Sergio Pérez gab es hingegen Frust pur. Denn für den 28-Jährigen aus Guadalajara war das Rennen in der 30. Runde gelaufen. «Wir vermuten ein Motorproblem», teilte ihm das Team mit.

In der Folge sorgten die Boxenstopps für Spannung, Leclerc geriet nach seinem Reifenwechsel beinahe mit Stroll zusammen, Hamilton überliess Räikkönen die Führung, bis der Weltmeister von 2007 an die Box abbog und auf Position 5 zurückfiel. Einen zweiten Stopp legte dessen Teamkollege Vettel in der 41. Runde ein, nachdem er zwei Sekunden langsamer als der Finne unterwegs gewesen war.

Der Deutsche absolvierte seine 5-sec-Zeitstrafe und musste sich dann nochmals 4,1 sec gedulden, bevor er weiterfahren konnte. Ungewöhnlich lange stand auch Bottas bei seinem zweiten Stopp im 40. Umlauf, weil sein rechtes Hinterrad klemmte. Der Finne verlor 8,7 sec an der Box.

In der Folge jagte Räikkönen den vor ihm fahrenden Ricciardo, während Vandoorne an seinem schimpfenden Teamkollegen Fernando Alonso auf Position 12 vorbeizog. Räikkönen durfte sich im 47. Umlauf über die dritte Position freuen, auf der langen Gegengeraden zog er dank DRS am Australier im RB14 vorbei.

Den letzten Boxenstopp legte Alonso ein, der für die letzten fünf Rennrunden nochmals auf die ultraweichen Reifen wechselte. Das warf den zweifachen Champion auf den letzten Platz zurück. Noch schlimmer erging es Carlos Sainz, der in Runde 50 keine Power mehr hatte. Lance Sgtroll schaffte es sogar, in der 51. Runde für Schrott zu sorgen, weil er seinen linken Vorderreifen derart hart beansprucht hatte, dass dieser explodierte und dabei auch den Frontflügel beschädigte. Für den Kanadier war das Rennen damit zwei Runden vor der Zielflagge gelaufen.

Die Regelhüter bremsten das Feld mit dem virtuellen Safety-Car ein und so durfte sich Hamilton letztlich über seinen dritten Saisonsieg freuen. Dahinter belegten Verstappen und Räikkönen die weiteren Podestplätze. Punkte gab es auch für Ricciardo, Vettel, Magnussen, Bottas, Sainz, Hülkenberg und Leclerc. Grosjean, Vandoorne, Ericsson, Hartley, Sirotkin und Alonso gingen leer aus. Letzterer musste am Ende noch das Rennen an der Box beenden.

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