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Sebastian Vettel: Bereut er einen Fehler von Ferrari?

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Viele Fans stellen die Frage: Hat Ferrari in Österreich nicht drei Punkte verschenkt? Hätte man die Reihenfolge Räikkönen–Vettel nicht umdrehen müssen? Was sagt Sebastian Vettel dazu?

Kimi Räikkönen ist beim Grossen Preis von Österreich hinter Max Verstappen Zweiter geworden, Sebastian Vettel wurde Dritter. Sky-GP-Experte Martin Brundle fand: «Alle waren zum Schluss des Rennens gespannt darauf, ob Ferrari die Plätze wechseln lassen würde. Ich glaube nicht an die Räuberpistole, dass es einen solchen Befehl gab, Kimi ihn aber ignoriert hat. Ich glaube vielmehr: Es wäre aus psychologischer Sicht für Kimi und für Ferrari desaströs gewesen, eine solche Stallorder zu erzwingen. Es wäre nach dem Rennen DIE Geschichte gewesen.»

Bei allem Potenzial für Kontroverse: Wird es Ferrari nicht am Ende bereuen, diese drei Punkte preisgegeben zu haben? Was sagt Sebastian Vettel dazu? Der Heppenheimer in Silverstone: «Wenn ich am Ende die WM um diese Punkte verlieren sollte, dann ist das eben Teil des Rennsports. Ich bin mit der Strafe von Österreich nicht einverstanden. Aus heutiger Sicht ist es aber nutzlos, darüber zu lamentieren. Und wenn ich zurückschaue und mit dem Finger auf einen zeigen würde, dann auf mich selber, bestimmt nicht auf das Team, das die Reihenfolge nicht umdreht. In einer Saison können so viele Dinge passieren, da sollte man nicht zu viel rechnen. Es ist gescheiter, auf die Rennen zu blicken, die vor einem liegen, als immer nur in den Rückspiegel zu schauen.»

Hand aufs Herz: Hat Sebastian Vettel zum ersten Mal bei Ferrari ein Auto unter dem Hintern, von dem er glaubt, dass es ihm zum WM-Titel befördern kann? Seb: «Das ist eine interessante Frage. Ich glaube, wir hatten zu Beginn der Saison 2017 das bessere Auto, mit starken Ergebnissen. Aber 2018 haben wir mehr Potezial im Wagen, das wir nicht immer rausgekitzelt haben. Ende 2017 war unser Fahrzeug nicht stark genug gegen Mercedes. In dieser Saison haben wir mehr Entwicklungsspielraum.»

Wir haben in Silverstone eine zusätzliche DRS-Zone. Vettel sagt: «Ich bin ein wenig verwirrt. Ich weiss nicht, was die Absicht sein soll. Wir fahren da eine Passage, die vielleicht nur die Autos mit dem grössten Abtrieb voll nehmen können, aber das sind die Fahrzeuge der drei Top-Teams. Wenn überhaupt, dann wäre das ja ein Vorteil für Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing gemessen an den anderen Autos, und ob das Sinn der Sache war, wage ich zu bezweifeln.»

Wir fahren in England mit einer anderen Reifenkombination als üblich – hart, mittelhaft und weich. Dazu ist es markant wärmer als viele vielleicht für Silverstone erwarten würden. Was ändert das? Vettel: «Ich weiss es selber nicht. Die Reifen sind das eine, der Asphalt etwas Anderes. Ich sehe uns in England nicht als Favoriten. Aber wir haben intensiv an unseren Schwächen gearbeitet. Wir greifen an und versuchen, alles aus dem Wagen zu holen. Wir hatten früher Rennen, die gut für uns liefen, weil es heiss war. Aber es gab auch Grands Prix bei kühlen Temperaturen, in welchen wir glänzen konnten. Ich staple lieber mal tief. Silverstone war in den letzten Rennen kein gutes Pflaster für uns, aber das muss ja nicht ewig so weitergehen.»

Lewis Hamilton hat angekündigt: Wenn England es bis ins Finale der Fussball-WM schafft, dann fliegt er nach Russland. Vettel scherzt: «Am Samstag spielt England doch gegen Belgien. Von mir aus kann er dann schon hinfliegen, statt die Quali zu fahren!»

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