Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

George Russell: «Will Toto Wolff unter Druck setzen»

Von Otto Zuber
George Russell

George Russell

Mercedes-Junior George Russell hofft auf ein Formel-1-Cockpit für 2019. Der schnelle Brite führt derzeit die Formel-2-Meisterschaft an und glänzte zuletzt beim Hungaroring-Test mit der schnellsten Rundenzeit.

Dass George Russell zu den hoffnungsvollsten Rennfahrer-Talenten gehört, die an die Tür der Königsklasse klopfen, hat der 20-Jährige bereits im vergangenen Jahr in der GP3-Serie bewiesen. Dort holte er sich mit vier Saisonsiegen und drei zweiten Plätzen gleich im ersten Jahr den Titel. Das gleiche Kunststück scheint ihm auch eine Stufe höher auf seiner steilen Karriere-Leiter zu gelingen. Denn nach 14 von 24 Formel-2-Läufen führt er auch im viel gerühmten und ebenso hart umkämpften Vorzimmer der Formel 1 die Tabelle an.

Das lässt den Mercedes-Junior auf einen baldigen Einstieg in den GP-Zirkus hoffen, schliesslich darf der Meister keine zweite Formel-2-Saison mehr bestreiten und abgesehen von einem Umweg über die Japanische Super Formula bleibt eigentlich nicht viel mehr als der Auftritt auf der grossen Formel-1-Bühne übrig. Hinzu kommt, dass er als Mercedes-Junior auf die Unterstützung von Motorsportdirektor Toto Wolff hoffen darf.

Der Österreicher, der bereits mit Esteban Ocon bewiesen hat, dass er den eigenen Nachwuchs in die höchste Formelsport-Klasse hieven kann – der Franzose fährt für den Mercedes-Motorenkunden Force India – soll denn auch bereits an einem Deal mit Williams für den aktuellen Formel-2-Tabellenleader arbeiten.

Im Gespräch mit Racer.com erklärt Russell selbstbewusst: «Ich denke, derzeit läuft es in der Formel 2 richtig gut. Es könnte immer noch besser sein, daran besteht kein Zweifel, aber als Team haben wir bei Art GP bisher wirklich ganze Arbeit geleistet. Ich war in der Lage, allen zu zeigen, was ich kann.»

Und der vierfache Formel-2-Sieger verrät: «Ich denke, damit setze ich Toto und die anderen Teams unter Druck, mich wahrzunehmen. Ich hoffe es zumindest, dass sie sehen, was ich drauf habe und wie gut ich mit meinem Team zusammenarbeiten. Was das angeht, bin ich sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf. Denn das ist alles, was ich machen kann: Weiterhin Druck auf die Formel-1-Teams auszuüben.»

Russell, der gleich beide Hungaroring-Testtage für Mercedes bestritten und dabei die Test-Bestzeit aufgestellt hat, weiss: «Es ist wichtig, dass du als Fahrer verstehst, was das Team von dir erwartet. Manchmal wollen sie, dass du so schnell wie möglich fährst. Dann gibt es aber auch die Situation, dass sie konstante Rundenzeiten erwarten, weil sie verschiedene Abstimmungen oder Teile vergleichen wollen. Ich denke, das ist es, was sie von einem Fahrer erwarten und das versuche ich auch umzusetzen. Wenn sie wollen, dass ich schnell bin, dann kann ich das, und wenn sie wollen, dass ich konstant bin, dann kann ich ein Dutzend Rundenzeiten aufstellen, die sich nur um wenige Zehntel unterscheiden.»

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