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Ross Brawn: «Würde GP-Distanz nicht ändern»

Von Vanessa Georgoulas
Ross Brawn: «Wir müssen dafür sorgen, dass die Rennen spannender werden»

Ross Brawn: «Wir müssen dafür sorgen, dass die Rennen spannender werden»

Ross Brawn, der sich um die technische und sportliche Entwicklung der Formel 1 kümmert, ist mit der aktuellen GP-Distanz sehr zufrieden. «Die ist genau richtig», ist der Brite überzeugt.

Die Idee, die Distanz eines GP und dadurch auch die Renndauer zu verkürzen, ist nicht neu. Immer wieder wurde über die Möglichkeit, die Rennen kürzer und damit spannender zu gestalten, diskutiert. Und auch die von Liberty Media eingesetzten Machthaber kündigten an, diese und andere Änderungen am Rennformat der Königsklasse genauer unter die Lupe zu nehmen.

Doch Ross Brawn, der sich als Teil des Formel-1-Führungstrios um die technischen und sportlichen Belange im GP-Zirkus kümmert, ist kein Freund von solchen Ideen. Der frühere Ferrari- und Mercedes-Technikchef betont gegenüber «F1 Fan Voice»: «Ich denke, dass die GP-Distanz genau richtig ist, genauso wie die Renndauer von eineinhalb bis zwei Stunden, deshalb würde ich das nicht ändern.»

Der Brite stellt dabei auch gleich klar, dass er mit seiner Ansicht nicht alleine ist. «Ich habe das immer so gesehen und interessanterweise stimmt mir ein grosser Teil der Fans in dieser Frage zu, wenn wir darüber diskutieren.»

Der Ingenieur zieht auch den Vergleich zur Fussball-Welt: «Ein Fussballspiel hat auch seine Länge, wie jede grosse Sportveranstaltung das haben muss. Deshalb denke ich, dass die Dauer und Distanz eines GP stimmen, wir müssen nur dafür sorgen, dass die Rennen spannender werden.»

Allerdings brauche es auch die etwas ruhigeren Grands Prix, damit man die guten Rennen überhaupt als solche erkenne, ist sich Brawn sicher. Er hält fest: «Wenn Fussballspiele immer nach dem gleichen Muster verlaufen würden, dann würden sie ihre Anziehungskraft schnell verlieren. Du brauchst einige langweilige Spiele, um zu wissen, wenn ein gutes Spiel zu sehen ist.»

«Und genau das will ich auch im Racing sehen», erklärt Brawn weiter. «Es gibt einige Rennen, die ziemlich ruhig verlaufen. Wenn ein Fahrer wie Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel an einem Sonntag dominiert, dann musst du als Zuschauer die Fahrkunst desjenigen Anerkennen. Doch dann braucht man auch Rennen, in denen wir viele Positionswechsel und vielleicht auch eine Safety-Car-Phase haben, in denen viel abgeht.»

Der Technik- und Sportchef der Formel 1 warnt auch vor voreiligen Änderungen am Punktesystem der Königsklasse: «Wir diskutieren aktuell auch über das Punktesystem. Es ist eine wichtige Entscheidung, wenn wir das ändern wollen. Denn sollten wir uns dafür entschliessen, dann muss es eine nachhaltige Lösung sein, die mindestens für die nächsten zehn Jahre besteht. Wir wollen das nicht die ganze Zeit wieder anpassen.»

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