Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Alonso disqualifiziert, aber endlich eins mit Toyota

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso nach dem Sieg in Silverstone

Fernando Alonso nach dem Sieg in Silverstone

​Zuerst Triumph für Alonso/Buemi/Nakajima in Silverstone, dann wurden beiden Toyota aus der Wertung genommen. Wieso Fernando Alonso nach dem dritten WM-Lauf dennoch eine positive Bilanz vorweist.

Glück und Leid liegen im Motorsport dicht beisammen: Zuerst freuten sich Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima wie Wolle über ihren dritten Sieg im dritten Lauf zur Langstrecken-WM 2018/2019. Stunden später, da waren die Piloten längst aus Silverstone abgereist, dann die Hammermeldung: Beide Toyota disqualifiziert! In der Endurance-WM haben Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima ihre WM-Führung trotz des Ausschlusses behalten, dank der Siege in Spa-Francorchamps und Le Mans.

Toyota wurde wegen eines Unterbodens vom Rennergebnis ausgeschlossen, der sich zu stark verbiegt. Toyota macht hierfür die neuen, scharfkantigen Randsteine der 5,901 Kilometer langen Strecke von Silverstone verantwortlich. «Das Design und die Konstruktion des betreffenden Teils hat sich seit seiner Einführung zu Beginn der Saison 2017 nicht geändert. Seitdem hat es ähnliche Tests bestanden, zuletzt zu Saisonbeginn in Spa-Francorchamps», erklärt Toyota.

Fernando Alonso sprach schon unmittelbar nach dem Rennen von Beschädigungen am Unterboden: «Wagen Nummer 7 (also der zweite Toyota, M.B.) erlitt beim Ritt über die Kerbe mehr Schäden als unser Fahrzeug, zudem hatten die einen grössen Reifenverschleiss. Wir konnten dann einen kleinen Vorsprung herausfahren, obschon auch Sébastien von Schäden am Wagen berichtet hat. Ich war sehr glücklich über diesen scheinbaren Doppelsieg, von aussen sieht das immer leichter aus als es in Wahrheit ist. Du musst die ganze Strategie ideal umsetzen, den Verkehr managen, mit der Energierückgewinnung ideal umgehen.»

«Klar bin ich erleichtert, dass ich in diesem Jahr endlich wieder Autorennen gewinnen kann. Eine weitere Trophäe für zuhause, es tut gut, wenn der Overall nach dem Rennen nach Champagner riecht, die Kappe, die Uhr, einfach alles. Du würdest sie am liebsten gar nicht mehr ausziehen, weil das ein so gutes Gefühl ist.»

Für Fernando Alonso ist Mike Conway «in Sachen roher Speed immer meine Referenz unter allen Toyota-Fahrern. Ich fuhr im Training bis auf zwanzig Tausendstel so schnell, obschon ich schwerer bin als er. Endlich fühle ich mich zu hundert Prozent eins mit diesem Rennwagen.»

Bevor der 37jährige Alonso aus England abreiste, sagte er einen prophetischen Satz: «Unser Vorsprung von 26 Punkten ist wichtig, weil ein Rennen ohne Punkte, ein Fehler, ein mechanischer Defekt alles ruinieren kann. Dann steht alles wieder auf null.» Glück im Unglück für Alonso, dass der Ausschluss gleich beide Toyota betrifft.

Auf die Frage, ob die Siege in der Langstrecken-WM an seiner Entscheidung in der Formel 1 etwas ändern würden (2019 keine Grands Prix mehr), meint Alonso: «Das darf man nicht vermischen. Die Entscheidung, zwei Weltmeisterschaften zu fahren, traf ich ja im vergangenen Jahr. In der einen bin ich Neunter, in der anderen habe ich drei Mal gewonnen. Vor allem aber fahre ich fast jedes Wochenende, so wie ich es liebe.»

Fernando Alonso 2018: Rennen und Ergebnisse

25. März: Formel 1 in Australien (Melbourne) – Fünfter

8. April: Formel 1 in Bahrain (Sakhir) – Siebter
15. April: Formel 1 in China (Shanghai) – Siebter
29. April: Formel 1 in Aserbaidschan (Baku) – Siebter

5. Mai: Langstrecken-WM in Belgien (Spa-Francorchamps) – Erster
13. Mai: Formel 1 in Spanien (Barcelona) – Achter
27. Mai: Formel 1 in Monaco (Monte Carlo) – Ausfall

10. Juni: Formel 1 in Kanada (Montreal) – Ausfall
16./17. Juni: Langstrecken-WM in Frankreich (Le Mans) – Erster
24. Juni: Formel 1 in Frankreich (Le Castellet) – Ausfall

1. Juli: Formel 1 in Österreich (Spielberg) – Achter
8. Juli: Formel 1 in Grossbritannien (Silverstone) – Achter
22. Juli: Formel 1 in Deutschland (Hockenheim) – Ausfall
29. Juli: Formel 1 in Ungarn (Budapest) – Achter

19. August: Langstrecken-WM in Grossbritannien (Silverstone) – Erster, dann Ausschluss beider Toyota
26. August: Formel 1 in Belgien (Spa-Francorchamps)

2. September: Formel 1 in Italien (Monza)
16. September: Formel 1 in Singapur
30. September: Formel 1 in Russland (Sotschi)

7. Oktober: Formel 1 in Japan (Suzuka)
14. Oktober: Langstrecken-WM in Japan (Fuji)
21. Oktober: Formel 1 in USA (Austin)
28. Oktober: Formel 1 in Mexiko (Mexiko-Stadt)

11. November: Formel 1 in Brasilien (São Paulo)
18. November: Langstrecken-WM in China (Shanghai)
25. November: Formel 1 in Abu Dhabi (Insel Yas)

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