Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Flavio Briatore zu Fernando Alonso: «Das ist sinnlos»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso und Flavio Briatore

Fernando Alonso und Flavio Briatore

​Der Italiener Flavio Briatore (68) hat Fernando Alonso bei Renault 2005 und 2006 zum Weltmeister gemacht. Der erfolgreiche Unternehmer sagt, wie er sich die Zukunft seines Freundes vorstellt.

Der frühere Benetton- und Renault-Teamchef Flavio Briatore hat früh geahnt, was auf uns zukommt. Nachdem sich Fernando Alonso bei McLaren 2015 ein Jahr lang mit Honda-Motoren abgemüht hatte, meinte der Italiener: «Ich glaube fest daran – Honda wird 2016 um Podestränge kämpfen können. Aber wenn das nicht passiert, dann wird Fernando ein siegfähiges Auto finden. Ausserhalb des Grand-Prix-Zirkus.»

Das Eine ist eingetroffen, das Andere nicht: Wie sich herausstellte, fand Honda keinen Weg aus der Mittelmässigkeit, McLaren erzwang im Sommer 2017 die vorzeitige Scheidung. Und Fernando Alonso suchte sich tatsächlich neue Herausforderungen: Er trat 2017 beim Indy 500 an, er gewann 2018 mit Toyota in Le Mans.

Nun hat Fernando Alonso bestätigt: Er fährt 2019 keine Formel 1. Aber was dann? Mein Kollege Andrea Cremonesi von der Gazzetta dello Sport hat Alonsos Wegbegleiter Briatore gefragt, der meint: «Ich erkläre mir die Entscheidung von Fernando so – es ist einfach sinnlos geworden, um siebte oder achte Plätze zu fahren. Ein Fahrer verliert da die Motivation. Ich finde es schon merkwürdig, dass in dieser Formel 1 offenbar kein Platz für einen so talentierten Piloten wie Fernando zu finden ist.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist nicht der Einzige Formel-1-Insider, der findet: Ein Teil des Problems sei hausgemacht, Fernando Alonso habe ich Tendenz, einen Rennstall zu spalten. Daher sei es mit der Zeit immer schwieriger geworden, ein Top-Team zu finden. Flavio Briatore dazu: «Ich bin mit Christian befreundet, aber hier steht Horner ein wenig neben den Schuhen. Der hat gut reden! Wenn es einen Rennstall gibt, der mit den Piloten nicht umgehen kann, dann ist es doch seiner. Das ist doch genau der Grund, wieso Daniel Ricciardo geht. Fernando ist für mich gefahren. Er hat das Renault-Team zusammengeleimt, er war ein vorbildlicher Stallgefährten für die anderen Piloten, ein Massstab für die Techniker.»

Klar fragen sich nun alle: Liegt die Zukunft von Fernando Alonso in den USA? Flavio Briatore: «Schauen wir mal. Zunächst gilt es, eine Formel-1-Saison und eine Langstrecken-WM zu Ende zu fahren. Ich könnte es verstehen, wenn er eine Auszeit nimmt. Von einem endgültigen Abschied zu reden, ist jedenfalls zu früh. In der Formel 1 ändern sich die Dinge sehr schnell. Man sollte niemals nie sagen.»

Nach dem Bahrain-GP hatte Briatore über McLaren-Renault und Alonso gesagt: «Der tolle vierte Platz von Pierre Gasly im Toro Rosso-Honda zeigt – McLaren hat keine Ausreden mehr. Sie müssen ihr Auto endlich auf die Reihe bekommen. Am Fahrer liegt es bestimmt nicht: Alonso fährt ständig auf höchstem Niveau, er ist mindestens so stark wie Hamilton und fährt sehr konstant. Ich würde Fernando zu gerne in einem Mercedes oder Ferrari erleben.»

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