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Kevin Magnussen: «Fernando Alonso hält sich für Gott»

Von Mathias Brunner
Kevin Magnussen gegen Fernando Alonso

Kevin Magnussen gegen Fernando Alonso

​Haas-Fahrer Kevin Magnussen kann es nicht erwarten, dass Fernando Alonso aus der Formel 1 abhaut. Der Däne ist stinksauer, weil er vom Spanier im zweiten Qualifying-Teil eingebremst worden ist.

Fernando Alonso und Kevin Magnussen lieferten sich im Qualifying zum Grossen Preis von Italien ein kleines Privatduell. Zum Schluss des zweiten Quali-Segments wollte Alonso an Magnussen vorbei, der Däne hatte keine Lust, sich die letzte schnelle Runde in der ersten Schikan ruinieren zu lassen, woraufhin der Versuch beider im Eimer war. Fernando lachte am Funk: «Magnussen will in Kurve 1 ein Rennen fahren – hahahaha …»

Magnussen fand das weniger zum Lachen: «Das war nur dumm und unnötig. Er dachte wohl, ich würde ihm den perfekten Windschatten zum Beginn seiner Runde bieten, und das ist hier in Monza Einiges wert. Aber ich werde doch nicht meine eigene Runde für Herrn Alonso opfern, keine Chance, da hänge ich mir vorher auf! Ich weiss, Fernando Alonso hält sich für Gott.»

Angesprochen auf die abschätzige Bemerkung von Fernando am Funk meint Kevin: «Das zeigt nur, wie wenig Respekt Fernando für seine Gegner hat. Ich kann es nicht erwarten, dass er zurücktritt. Er redet ja gerne darüber, wie göttlich seine Runden sind und das alles. Er glaubt wirklich, er sei der liebe Gott. Im Grunde ist es amüsant.

Die Rennkommissare sahen sich die Szene an und befanden: keine Strafe notwendig. Kein Fahrer habe den Anderen unnötig aufgehalten.

Magnussen: «Vielleicht müssen wir mal in Ruhe ansehen, was eine Behinderung des anderen Piloten wirklich bedeutet. Ich will einfach, dass die Regeln für alle gleich sind. Schon in Frankreich mit Kimi Räikkönen war das fragwürdig.»

Magnussen schimpfte nach dem Abschlusstraining zum Grossen Preis von Frankreich in jedes Mikrofon, wie sehr ihn Räikkönen im dritten Quali-Segment eingebremst habe. Der Haas-Fahrer fand den Fahrstil des 2007er Weltmeisters «unregelmässig, verzweifelt, verwirrt», um nur drei Bezeichnungen zu nennen. Magnussen hatte eben zu einer letzten schnellen Runde Anlauf genommen, als er auf den langsam daherzuckelnden Kimi traf. Damit war die Runde von Kevin im Eimer.

«Ich bin fuchsteufelswild», schäumte Magnussen in Le Castellet. «Er hat jeder seiner Runden versaut. Er hatte Sprit für Gott weiss wie viele Runden. Wir alle sind für eine schnelle Runde betankt. Ich ging davon aus, dass er an die Box fährt, weil er seine Runde ohnehin weggeschmissen hatte. Dann versucht er es nochmals, überholt mich und wird wieder langsam. Geht er an die Box? Nein, er versucht noch eine Runde. Also hat er drei Mal Anlauf genommen – welchen Sinn soll das machen? Der Kerl ist doch unberechenbar.»

«Er hat mich überholt in die erste Kurve hinein, meine Runde verdorben, seine eigene nicht mal fertiggefahren. Dieses ständige schneller und langsamer Fahren, das ist unstet und gefährlich. Wenn er schon verwirrt ist, bitteschön, aber dann soll er den anderen Piloten bitteschön nicht im Weg herumstehen.»

Die vier Rennkommissare samt Le-Mans-Sieger Dalmas schauten sich das alles an. Sie kamen zum Schluss: Zu wenig Anlass für eine Bestrafung.

Kevin: «Das verstehe ich nicht. Normalerweise erhalten wir für solch eine doofe Übung eine Strafe.»

Nun sagt Magnussen: «Ich kann nur spekulieren, aber ich wüsste schon gerne, wie das Urteil der Kommissare ausfallen würde, wäre ich der Schuldige gewesen.»

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