SBK: Toprak analysiert seinen Teamkollegen

Toto Wolff (Mercedes): Das Thema 3. Auto wird konkret

Von Adam Cooper
Toto Wolff (rechts) mit Mercedes-Nachwuchsfahrer George Russell (links)

Toto Wolff (rechts) mit Mercedes-Nachwuchsfahrer George Russell (links)

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat vor kurzem zur Diskussion gestellt: Wieso nicht dritte Autos für Nachwuchsfahrer einsetzen? Nun will der Wiener, dass die Formel-1-Strategiegruppe darüber diskutiert.

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff wärmte in Monza die alte Idee auf, den Grand-Prix-Teams zu erlauben, ein drittes Auto einsetzen zu dürfen. Der Wiener fände das eine prima Idee, um dem Nachwuchs eine Chance zu geben, und so ganz nebenbei hätten wir ein volles Startfeld. Rückendeckung erhält er von der US-amerikanischen Rennlegende Mario Andretti. Der heute 78jährige Formel-1-Weltmeister findet: «Wir suchen Mittel und Wege, die Formel 1 populärer zu machen. Dritte Autos wären eine gute Gelegenheit. Erstens hat mir das damals die Möglichkeit geschenkt, im GP-Sport den Durchbruch zu schaffen. Ich erhielt das dritte Auto von Lotus und Ferrari und konnte so mein Talent unter Beweis stellen.»

«Gut, es gibt gewisse Sachzwänge, wie etwa das Motorenkontingent. Aber ich bin sicher, da würden wir schon einen Weg finden. Wir könnten etwa festlegen, dass der dritte Fahrer keine Punkte sammeln darf. Aber wäre das nicht grandios, um mehr Leute zu erreichen? Bringt einen chinesischen Fahrer, bringt einen japanischen Piloten, bringt in jedem Land einen anderen Mann hinters Lenkrad, nur für diesen einen Einsatz. Man sollte das wenigstens mal in Betracht ziehen. Ich glaube, die Werbewirkung wäre unbezahlbar.»

Klar haben die Mittelfeldrennställe wenig Interesse daran, sich dritte Fahrzeuge von RBR, Ferrari oder Mercedes-Benz vor die Nase setzen zu lassen. Aber der vierfache IndyCar-Champion Andretti sagt: «Wir müssen doch das grosse Bild im Auge behalten. Du musst alle Möglichkeiten nutzen, wenn du vorwärtskommen willst. Wenn die Formel 1 durch den Einsatz dritter Autos bekannter wird, dann haben auch die Mittelfeldteams etwas davon – eine attraktivere Formel 1 lockt eher Geldgeber an.»

In Singapur hat Toto Wolff das Thema vertieft. Er sagt: «Ich werde das bei der kommenden Sitzung der Formel-1-Strategiegruppe zur Sprache bringen. Widerstand der Rennställe aus dem Mittelfeld kann ich verstehen. Wir müssen uns auch die Kosten anschauen.»

Auf die Frage, ob es nicht kostengünstiger sei, einen Mercedes-Nachwuchsfahrer bei Williams einzukaufen, meint Wolff: «Nein. Ein drittes Auto wäre leicht zu finanzieren. Wir könnten den Wagen komplett anders lackieren. Das Interesse an einem dritten Mercedes oder Ferrari wäre riesig. Und ich bin sicher, wir würden Wege finden, damit diese Autos den WM-Verlauf nicht verwässern. So wäre es denkbar, dass solche Piloten nur Punkte für sich, aber nicht für die Marke sammeln können. Letzlich weiss ich aber: Die Umsetzung wird schwierig.»

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

F1 The Movie mit Brad Pitt: Sieger oder Verlierer?

Von Mathias Brunner
​F1 The Movie hat Weltpremiere gehabt in New York, ab 27. Juni ist der Film in den Kinos zu sehen, auch im IMAX-Format. Wir sagen, was an «Top Gun» auf vier Rädern funktioniert – und was leider nicht.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 05.07., 10:55, Sky Sport Austria
    Formel 1
  • Sa. 05.07., 11:15, Sky Sport Austria
    Rallye: FIA-Weltmeisterschaft
  • Sa. 05.07., 12:15, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis von Großbritannien
  • Sa. 05.07., 12:15, Sky Sport Austria
    Formel 1: Großer Preis von Großbritannien
  • Sa. 05.07., 12:45, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Sa. 05.07., 13:30, ServusTV
    Tourenwagen: DTM
  • Sa. 05.07., 13:35, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Sa. 05.07., 14:05, Sky Sport Austria
    Formel 2: FIA-Meisterschaft
  • Sa. 05.07., 14:30, ServusTV
    Tourenwagen: DTM
  • Sa. 05.07., 14:30, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
» zum TV-Programm
6.95 02071959 C0507054512 | 5