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Alex Zanardi zu Ferrari und Vettel: «Alles verändert»

Von Mathias Brunner
Ausnahmesportler Alex Zanardi

Ausnahmesportler Alex Zanardi

​Rennlegende Alex Zanardi ist baff, wie diese Formel-1-WM verläuft. Der zweifache ChampCar-Meister und vierfache Olympiasieger mit dem Handbike sagt: «24 Stunden haben für Ferrari und Vettel alles verändert.»

Die Weichen zur Singapur-Niederlage wurden schon am Samstag gestellt, davon ist auch Alex Zanardi überzeugt. Der zweifache ChampCar-Meister verfolgt das Formel-1-Geschehen mit grosser Leidenschaft. Der 51jährige Italiener, der 2001 bei einem üblen IndyCar-Unfall beide Beine verlor, sich aber bewundernswert ins Leben zurück kämpfte: «Der Singapur-GP ist zwar nur ein Rennen, gibt aber gut den Stand der Dinge dieser Saison wider. Nach Monza hatten wir doch alle den Eindruck – ein Doppelsieg von Ferrari in Singapur wird das Bild schon wieder geraderücken. Und danach sah es im freien Training auch wirklich aus», so der vierfache Olympiasieger mit dem Handbike in seinem Kommentar in der Gazzetta dello Sport.

«Wir erlebten dann, wie Hamilton mit Ach und Krach ins zweite Quali-Segment vorstiess, noch immer lag Ferrari vorne. Dann jedoch änderte sich in Quali 3 in wenigen Minuten alles. Lewis hat alle Gegner in Grund und Boden gefahren, das war eine Runde, welche der Perfektion sehr nahegekommen ist. Die Art und Weise, wie Hamilton das herausgefahren hat, das hatte schon fast etwas Poetisches.»

«Noch aussagekräftiger jedoch war für mich der Gesichtsausdruck von Sebastian Vettel nach der Qualifikation. Es sah so aus, als hätte Seb in jenem Moment verstanden – eben hat sich das Kräfteverhältnis verschoben.»

«Die Miene von Vettel nach dem Grand Prix ist für mich die Bestätigung: Nun hat Vettel Gewissheit, dass Mercedes seinem WM-Rivalen Hamilton endlich wieder einen messerscharfen Silberpfeil geben kann. Lewis hat in diesem Nacht-GP mit den Gegnern doch nur gespielt.»

«Da hilft es auch nichts, wenn bei Ferrari lamentiert wird über die hinter Pérez verlorene Zeit oder dass die Bremsen von Vettel zu heiss wurden. Vielleicht fiel Vettel jetzt jene Zeit auf den Kopf, die er auf der Bahn versäumte, als er seinen Ferrari im Training an die Mauer setzte, ein weiterer Klecks im Reinheft.»

«Die reine Arithmetik besagt, dass Ferrari weiter an sich glauben darf. Aber die Realität bedeutet – derzeit hat ein Anderer das Sagen, einer, der endlich wieder die Mittel hat, um zu dominieren, Lewis Hamilton.»

Sebastian Vettel hat in der Formel-1-Saison 2018 341 Runden geführt, Lewis Hamilton kommt auf 299. Aber in der WM-Zwischenwertung steht es 281:241 für den Engländer. Mehr gibt es zum Thema Chancenauswertung nicht zu sagen.

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