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Sebastian Vettel: Retourkutsche gegen Max Verstappen

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Seinen Humor hatte Sebastian Vettel nicht verloren. Auch wenn ihm nach Startplatz neun (der durch die Strafe für Ocon später zu Rang acht wurde) das Lachen eigentlich vergangen war.

Denn: Es ist und bleibt eine denkbar schlechte Ausgangsposition im Titelkampf. Lewis Hamilton hat bei noch fünf ausstehenden Rennen 50 Punkte Vorsprung. Der Brite startet im starken Mercedes von der Pole Position, abgeschirmt von seinem Teamkollegen Valtteri Bottas.

Da musste sich Vettel sogar kleine Sticheleien gefallen lassen. Max Verstappen, der im Qualifying auf Startplatz drei fuhr, antwortete auf die Frage nach dem Titelkampf: «Ist es überhaupt noch ein Kampf?»

Als Vettel mit der Aussage, der WM-Zug sei also quasi abgefahren, konterte Vettel: «Für ihn? Ja klar.» Eine kleine Retourkutsche für den Spruch, mit dem Red-Bull-Star Verstappen aber gar nicht Unrecht hatte.

Denn klar: Auch der Deutsche kennt die Tabelle und die Startaufstellung. «Es ist nicht einfach, weil wir weiter hinten starten. Wir werden sehen, was im Rennen passiert», sagte er nur zu seinen Aussichten.

Natürlich wurde Vettel auch in seiner Medienrunde immer wieder auf den Taktik-Patzer angesprochen, der zu der miesen Startposition führte. Doch Vettel will nicht mit dem Finger auf sein Team zeigen, nachdem man sich mit Regenreifen zu Beginn von Q3 böse verzockt hatte. Anschließend war die Strecke nicht mehr gut genug, um sich zu verbessern.

Vettel betont: «Sieben Minuten später hat es ja angefangen zu regnen, es lag also etwas in der Luft. Wir hatten es erwartet, aber der Regen kam nicht. Wenn die Bedingungen so sind, liegt man entweder falsch oder richtig. Ich gebe niemandem die Schuld.»

Auf die erneute Nachfrage, wer die Entscheidung getroffen habe, reagiert Vettel leicht genervt: «Warum ist das wichtig? Das war unsere Entscheidung. Wenn es früher anfängt, haben wir ein Wunder geschafft, weil wir die einzigen waren mit Regenreifen. Dann sind wir die Cleveren, jetzt sehen wir eben dumm aus.»

Es ist nicht erste Mal in der Saison, dass Ferrari taktisch ins Klo greift, Beispiel gibt es einige, wie zum Beispiel in Belgien oder in Singapur. Vettel: «Es hat nicht so viel gefehlt. Es ist richtig, dass wir ein paar Mal danebengegriffen haben, aber es lief halt nicht für uns. Es war aber kein erschreckend großer Rückstand. Wir müssen verstehen warum und was andere da besser gemacht haben.»


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