Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mika Häkkinen: Die Wahrheit über Fernando Alonso

Von Rob La Salle
​Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen spricht über den zweifachen Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso. Der Finne sagt, weshalb er den 32fachen GP-Sieger aus Spanien so bewundert.

Mit grosser Wahrscheinlichkeit haben wir in Abu Dhabi 2018 den Spanier Fernando Alonso letztmals auf der grossen Grand-Prix-Bühne erlebt: Der Weltmeister von 2005 und 2006 fährt 2019 keine Formel 1, ob er danach zurückkehrt, ist höchst fraglich. Die Formel 1 befindet sich im Umbruch, das hat auch Mika Häkkinen festgestellt, Botschafter des Wettanbieters Unibet. Mika hat wie Fernando zwei Titel geholt, aber gemäss Häkkinen ist Alonso damit weit unter Wert geschlagen worden.

Der 20fache GP-Sieger Häkkinen sagt: «Wir haben auf der Welt nur 20 Formel-1-Fahrer. Sechs der 2018er Piloten werden im kommenden März in Australien nicht am Start stehen – Hartley, Sirotkin, Ericsson, Vandoorne, Ocon und Fernando Alonso. Weitere sechs Fahrer wechseln das Team, Räikkönen kommt für Leclerc zu Sauber, der Monegasse zieht zu Ferrari, Ricciardo sitzt in einem Renault, Gasly stattdessen im Auto von Red Bull Racing, Sainz ist McLaren-Fahrer und Stroll zieht zu Force India. Das alles bedeutet – das Startfeld wird zu 60 Prozent frisch aufgestellt, das ist eine der grössen Umstellungen der letzten Jahre.»

«Bei Alonso muss ich wirklich über diese Statistik staunen: Zehn Punkte hätten gereicht, und Fernando würde heute als fünffacher Weltmeister dastehen! Seine WM-Bilanz entspricht überhaupt nicht seinen Fähigkeiten. Er hat es geschafft, auf höchstem Niveau zu fahren, selbst als sein McLaren in den letzten Jahren höchstens mittelmässig war. Ich finde es unfassbar, wie Fernando Alonso in schwierigen Zeiten mit ernüchternden Ergebnissen seine Motivation aufrechterhalten hat. Wir können stolz sein auf einen Sportsmann, der in jeder Situation konzentriert und professionell arbeitet.»

«Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, zu lächeln und positiv zu bleiben, wenn einen das Auto im Stich lässt. Ich habe den allergrössten Respekt vor Fernandos Leistungen, über seinen Mut und seine Loyalität McLaren gegenüber. Ich freue mich, dass er im Sportwagen sitzt und erneut das Indy 500 fährt. Er hat gute Chancen, sich die “Triple Crown” zu sichern, zwei Drittel des Wegs hat er schon geschafft, mit seinen Siegen in Monte Carlo und Le Mans. Jetzt fehlt ihm nur noch das Indy 500.»

«McLaren durchschreitet eine Durststrecke. Wir würden es uns zu einfach machen, wenn wir gute und schlechte Punkte beleuchten. McLaren hat einen Plan. Aber der braucht Zeit. Ich weiss noch, dass ich sieben Jahre benötigte, um meinen ersten Grand Prix zu gewinnen. Die Jahre zwischen 1993 und 1997 waren arbeitsreich und haben wenig Erfolg gebracht. Aber endlich hatten wir McLaren wieder zu einem Sieger-Team geformt, und ab 1998 konnten wir beginnen, die Früchte unserer Arbeit zu ernten.»

«Ich habe immer den Eindruck: Rennställe wie McLaren und Williams leiden unter der Testbeschränkung in der Formel 1. Wenn du mit dem Auto Schwierigkeiten hast, musst du so viel als möglich fahren. Das geht mit dem Testlimit aber nicht. Ich behaupte: Kein Computer, keine Simulation kann berechnen, was auf der Rennstrecke wirklich abgeht.»

«Zum Schluss des Jahres eine Bemerkung über den Zustand der Formel 1. Ich erlebe einen Grand-Prix-Sport, der unter den neuen Grossaktionären Liberty Media offener geworden ist, zugänglicher für die Fans. Es sind Schritte eingeleitet, die Show zu verbessern, auch auf der Rennstrecke, die Formel 1 soll Weltklasse-Unterhaltung bieten, das hat Libery Media schon richtig erkannt. Ross Brawn arbeitet als Sportchef hinter den Kulissen unermüdlich. Ein starkes Element der Unwägbarkeit soll zurückgebracht werden. Wir haben 2018 einige mitreissende WM-Läufe erlebt, mit Piloten, die auf höchstem Niveau arbeiten. Nun werden die Karten gut gemischt, wir dürfen uns wirklich auf 2019 freuen.»

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