Vettel: Gespräch mit Schumacher würde extrem helfen
Sebastian Vettel und Michael Schumacher
Sebastian Vettel hat eine schwierige Saison hinter sich gebracht. Eine mit vielen Höhen und Tiefen, Aufs und Abs. Eine Achterbahnfahrt, sportlich, aber auch persönlich. Viele Komponenten kamen dabei zusammen, unter anderem zum Beispiel der Tod von Ferrari-Präsident Sergio Marchionne, Knatsch hinter den Kulissen oder eigene Fehler.
Eine Saison, an deren Ende eine klare Niederlage gegen Mercedes und Lewis Hamilton steht – obwohl mehr drin war. Eine Saison, die auch auf das Gemüt schlägt, wie er im Interview mit dem Blick zugibt.
«Von außen werden ja nur die Resultate gesehen. Aber es gibt natürlich viele Dinge, die hinter den Kulissen passieren. In dieser Beziehung war es keine einfache Saison. Ja, ich weiß, dass es keine einfache war. Auch vom Gemüt her», sagte Vettel.
Der Deutsche weiter: «Ich glaube, wir hatten am Anfang die Chance, noch mehr Rennen zu gewinnen, am Ende sicher nicht mehr aus eigener Kraft. Wir hatten ein gutes Paket, aber es war unter dem Strich eben nicht gut genug.»
Der Speed, der zunächst da war, habe nach der Sommerpause meist gefehlt, so Vettel, der es mit einer einfachen Erklärung versucht. «Wir waren am Limit und dann versucht man natürlich, noch mehr irgendwo rauszuquetschen. Und auf diesem Weg ist uns ein Fehler unterlaufen, den wir nicht sofort als Fehler wahrgenommen haben. Und dann sind wir eben in die falsche Richtung vorgeprescht.»
In dem Interview ist Vettel auch ehrlich: Er vermisst Kumpel Michael Schumacher. Das hatte er im vergangenen Sommer schon einmal betont, und «das gilt immer noch. Michael hat ja sehr viele Jahre in Maranello verbracht und sein Geist schwebt weiter über dem Team! Mit Michael würde ich jetzt die Sprache der Fahrer sprechen und nicht die der Techniker», so Vettel: «Deshalb würde ein Gespräch mir extrem helfen. Denn mit Michael hatte ich sowieso immer ein tolles Verhältnis. Ja, ich vermisse ihn.»
Was auffiel: Wie Schumacher ist auch Vettel ein Teamplayer. Von ihm gab es trotz einiger Patzer kein böses Wort. Für ihn eine Selbstverständlichkeit.
«Wenn man diesen Sport voller Leidenschaft betreibt, dann muss man damit rechnen, dass das Pendel auf beide Seiten ausbricht. Also es gibt nicht nur den Jubel. Aber man kann ja nicht immer gewinnen – und dann sind im ersten Moment eben oft Emotionen angesagt. Vielleicht habe ich ja auch aus meinen Fehlern von früher gelernt», sagte Vettel.