Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Williams blamiert sich: Wintertest erst am Mittwoch!

Von Mathias Brunner
Die Williams-Fahrer sind Fussgänger

Die Williams-Fahrer sind Fussgänger

​Das Traditions-Team Williams blamiert sich bis auf die Knochen. Teamchefin Claire Williams muss zugeben – vor Mittwoch wird der neue Wagen vom Typ FW42 nicht im Barcelona-Testeinsatz sein.

Neun Rennställe sind auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya im Einsatz, nur Williams fährt nicht. Aufregung am Montagmorgen, als die Williams-Mechaniker ein Chassis in der Boxengasse herumschoben. Leider falscher Alarm, es handelte sich um jenes Vorjahresmodell, das für die Präsentation des neuen Hauptsponsors Rokit verwendet worden war. Damit hatten die Briten hier in Katalonien am Sonntag auf offizielle Fotos geschossen.

Teamchefin Claire Williams: «Es sieht mehr und mehr danach aus, dass wir hier frühestens am Mittwoch fahren können. Das ist natürlich extrem enttäuschend und unglücklich. Wir werden versuchen, den neuen FW42 so bald als möglich auf die Bahn zu bringen.»

Der Einsatzplan des dritterfolgreichsten Formel-1-Teams (nach Ferrari und McLaren) ist komplett über den Haufen geworfen.

Vor dem Hintergrund des geänderten Aerodynamik-Reglement haben einige Teams bis zur letzten Sekunde im Windkanal getestet und die jüngsten Teile sehr spät fertiggestellt. Haas lud nach London ein – zeigte aber nur einen 2018er Wagen mit 2019er Flügeln. Parallel dazu stellten die US-Amerikaner Computerbilder des neuen Autos von Romain Grosjean und Kevin Magnussen online. Das richtige Auto: nicht fertig.

Williams lud ins Rennwagenwerk von Grove ein und zeigte nur die Lackierung des 2019er Boliden von Robert Kubica und George Russell. Neues Auto, Fehlanzeige.

Renault lud ins Werk von Enstone ein. Was die Gäste zu sehen bekamen: Wieder nur ein 2018er Auto mit 2019er Front- und Heckflügel. Auch hier veröffentlichte der Rennstall flankierend zur Präsentation Bilder des kommenden Autos im Internet, Computerbilder, um genau zu sein, denn auch hier ist der Wagen nicht zusammengesetzt. Immerhin war Teamchef Cyril Abiteboul anständig genug, etwas dazu zu sagen: «Wir haben einen unfassbar knappen Zeitplan. Ich kann heute nur eines garantieren: Das Motorhome wird offenen Türen haben, die Kaffeemaschine ist angestellt.»

Abiteboul erklärte, dass die Verspätung mit der Umstellung der Aerodynamik-Regeln zu tun habe. «Wir wollten so lange als irgend möglich im Windkanal arbeiten. Und wir sind nicht die Einzigen. Wir sind da wirklich am Anschlag, was das Timing angeht. Vielleicht haben wir es dieses Mal sogar ein wenig übertrieben. Ich will, dass wir da für 2020 konservativer vorgehen.»

Bei Williams hat die Verspätung angeblich einen anderen Grund. Probleme mit Lieferanten hätten zu einer gravierenden Verzögerung geführt. Williams nimmt dazu keine Stellung.

Fest steht jedoch: Williams hat 2018 das schlechteste Auto im Feld gebaut. Nicht zu fahren, dürfte kaum die Vorgehensweise sein, um die rote Laterne weiterzureichen.

Barcelona-Test, Stand nach 4 Stunden

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:18,161 min (72 Runden)
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,944 (20)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,127 (69)
4. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:20,160 (46)
5. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:20,174 (52)
6. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, 1:20,430 (56)
7. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:20,980 (65)
8. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:21,500 (18)
9. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:21,732 (35)
Williams: nicht im Einsatz

Einsatzplan bei den ersten Wintertests

Ferrari
18./20. Februar: Sebastian Vettel (D)
19./21. Februar: Charles Leclerc (MC)

Red Bull Racing
18./20. Februar: Max Verstappen (NL)
19./21. Februar: Pierre Gasly (F)

Toro Rosso
18./20. Februar: Daniil Kvyat (RU)
19./21. Februar: Alex Albon (GB)

Haas
18. Februar: Romain Grosjean (F)
19. Februar: Kevin Magnussen (DK)
20. Februar: Romain Grosjean, dann Pietro Fittipaldi (BR)
21. Februar: Pietro Fittipaldi, dann Kevin Magnussen

McLaren
18./20. Februar: Carlos Sainz (E)
19./21. Februar: Lando Norris (GB)

Racing Point
18./20. Februar: Sergio Pérez (MEX)
19./21. Februar: Lance Stroll (CDN)

Mercedes-Benz
18. Februar: Valtteri Bottas (FIN) Morgen, Lewis Hamilton (GB) Nachmittag
19. Februar: Lewis Hamilton (Morgen), Valtteri Bottas (Nachmittag)
20. Februar: Valtteri Bottas (Morgen), Lewis Hamilton (Nachmittag)
21. Februar: Lewis Hamilton (Morgen), Valtteri Bottas (Nachmittag)

Renault
18. Februar: Nico Hülkenberg (D) Morgen, Daniel Ricciardo (AUS) Nachmittag
19. Februar: Daniel Ricciardo (Morgen), Nico Hülkenberg (Nachmittag)
20. Februar: Nico Hülkenberg (Morgen), Daniel Ricciardo (Nachmittag)
21. Februar: Daniel Ricciardo (Morgen), Nico Hülkenberg (Nachmittag)

Alfa Romeo-Sauber
18. Februar: Kimi Räikkönen (FIN)
19. Februar: Antonio Giovinazzi (I)
20. Februar: Kimi Räikkönen
21. Februar: Antonio Giovinazzi

Williams
Programm unklar

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