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Plötzlich Titelkandidat: Leclerc dämpft Erwartungen

Von Andreas Reiners
Charles Leclerc

Charles Leclerc

Charles Leclerc gilt nach seinem überzeugenden Auftritt in Bahrain als Titelkandidat. Das Ferrari-Talent dämpft allerdings die steigenden Erwartungen.

Charles Leclerc hat es vorher natürlich gewusst. Auch wenn er gerade einmal 21 Jahre alt ist, kennt er das Geschäft schon länger. Deswegen war ihm klar, dass es in der Formel 1 bisweilen sehr schnell gehen kann.

Zuerst war er das hoffnungsvolle Talent, dann die Nummer zwei, der Wasserträger von Teamkollege Sebastian Vettel, der Thronfolger. Nach zwei Rennen wird er von vielen Beobachtern als heißer Titelkandidat gehandelt.

Immerhin lag er in beiden Rennen vor Vettel, und schrammte in Bahrain auch nur an seinem ersten Sieg vorbei, weil sein Auto nicht so wollte wie er. Außerdem zeigte er eine Menge Selbstvertrauen, als er die Ferrari-Vorgabe, zwei Runden hinter Vettel zu bleiben, ignorierte, weil er deutlich schneller war.

Trotzdem geht er mit dem Hype besonnen um. «Nach dem ersten Rennen hat mich niemand als Titelkandidat gesehen. Jetzt sieht mich jeder als Titelkandidat. Ich muss den Fokus darauf richten, was ich im Auto mache und so hart wie möglich arbeiten. Dann bin ich sicher, dass die Ergebnisse kommen. Und dann sehen wie, was herauskommt», sagte er.

Hat er sich denn darauf vorbereitet, dass er ein kommender Superstar werden könnte? Immerhin fährt er bei der richtigen Marke, um den Status recht schnell erreichen zu können. «Ich habe darüber noch nicht nachgedacht. Man kann sich darauf nicht vorbereiten. Wir werden sehen, ob es passiert. Wenn, dann habe ich einen guten Job gemacht.»

Auch die Frage nach der Nummer eins bei Ferrari beantwortet er ausweichend. Vettel galt vor der Saison als Anführer, auf den Ferrari im Titelkampf setzen wird. Hat sich da etwas verändert? «Wir sind erst beim zweiten Rennen», stellte er klar: «Die Frage ist aiuch eher für Mattia (Binotto, Ferrari-Teamchef). Ich treffe da nicht die Entscheidung.»

Das Verhältnis zu Vettel hat sich nicht verändert, erklärt Leclerc. «Wir wollten von Anfang an den anderen schlagen, das ist aber auch normal. Man will den Teamkollegen immer schlagen. Wir haben einen guten Kompromiss gefunden, auf der Strecke gegeneinander zu fahren und zusammenzuarbeiten. Das ist wichtig für das Team und die Entwicklung des Autos.»


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