Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Rennstrategie Baku-GP: Vorsicht vor Charles Leclerc!

Von Mathias Brunner
Das wird ein heisser Tanz in Baku

Das wird ein heisser Tanz in Baku

​Ein Fahrfehler hat Charles Leclerc die Chance auf Pole-Position in Baku gekostet. Die letzten Jahre des durchgeknallten Strassen-GP zeigen aber – der Ferrari-Pilot hat gute Chancen auf einen Podestplatz.

Theoretisch ist der Grossen Preis von Aserbaidschan ein Einstopprennen. Doch die verrückten Rennverläufe 2017 und 2018 haben gezeigt: Die Theorie können wir in Baku gleich von der alten Stadtmauer schubsen. Safety-Car-Phasen wirbeln das Feld durcheinander, Probleme mit den Reifen durchmischen die Reihenfolge, oder, wie es Sebastian Vettel sagt: «In Baku musst du grundsätzlich mit allem rechnen.»

Verweilen wir einen Moment in der Theorie: Gemäss Formel-1-Alleinausrüster Pirelli besteht der schnellste Weg vom Start in Baku bis zur karierten Flagge aus einem Start auf den weichen Reifen (rot markiert), Wechsel nach Hälfte der Distanz (25 Runden), dann auf mittelharten Pirelli (gelb markiert) bis ins Ziel, die Flagge soll nach 51 Runden fallen. Alternative: Start auf mittelharten Walzen, Wechsel nach 26 Runden auf die weichen Pirelli.

Der Einstopper ist deshalb die beste Strategie, weil zwei Reifenwechsel einen zu grossen Zeitverlust bedeuten. Wir finden in Baku aber ein ziemlich grosses Fenster für Boxenstopps. Schon ab Runde 15 könnten die ersten Piloten ihre weichen Pirelli wechseln.

Wie im Qualifying werden die fallenden Pistentemperaturen eine tragende Rolle spielen. Die Fahrer müssen es schaffen, vor allem die Vorderreifen bei Laune, will heissen die Wärme in den vorderen Walzen zu halten. Die Reifen kühlen auf der langen Geraden zurück zu Start und Ziel extrem aus, wir werden daher zur ersten Kurve hin sehr viele blockierende Räder erleben.

Die Teams sind in Sachen Rennstrategie gefordert: Safety-Car-Phasen erfordern blitzschnelle Änderungen des Vorgehens.

Charles Leclerc ist von den zehn Schnellsten des Qualifyings der einzige Fahrer, der auf mittelharten Pirelli losfährt. Wegen der Strafversetzung der beiden Alfa Romeo-Sauber-Fahrer wird Leclerc als Achter losbrausen. Der Monegasse hat ausgezeichnete Chancen, bis aufs Podest vorzudringen, wie die Vergangenheit zeigt.

Wir haben uns mal die ersten Drei der bisherigen Rennen in Baku angeschaut und wollten wissen, von welchem Startplatz sie losgebraust waren. Hier die Antwort:

Baku 2016
1. Nico Rosberg (Startplatz 1)
2. Sebastian Vettel (4.)
3. Sergio Pérez (2.)

Baku 2017
1. Daniel Ricciardo (10.)
2. Valtteri Bottas (2.)
3. Lance Stroll (8.)

Baku 2018
1. Lewis Hamilton (2.)
2. Kimi Räikkönen (6.)
3. Sergio Pérez (8.)

Fazit: Nach dem eher zahmen Auftakt-GP von 2016 ging es bei den Rennen 2017 und 2018 so drunter und drüber, dass vor zwei Jahren Daniel Ricciardo von Startplatz 10 gewinnen konnte, von jenem Platz also, vom dem heute Charles Leclerc ins Rennen geht. Lance Stroll 2017 und Sergio Pérez 2018 haben ihre dritten Ränge jeweils vom achten Startplatz eingefahren.

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