Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Haas 2020: Romain Grosjean raus, Sergio Pérez rein?

Von Mathias Brunner
Immer wieder kommen sich die Haas-Fahrer (hinten) ins Gehege

Immer wieder kommen sich die Haas-Fahrer (hinten) ins Gehege

​Haas-Teamchef Günther Steiner war nach dem britischen Grand Prix von Silverstone fuchsteufelswild, wegen der erneuten Kollision seiner Piloten. Der Platz von Romain Grosjea ist überaus wackelig.

«Ich kann den Kerlen sagen, was ich will – aber nichts davon scheint anzukommen. Wenn ich mit ihnen spreche, sind sie einsichtig, und alles wirkt klar. Aber wenn das Visier runtergeht, dann ist wohl alles vergessen.» Teamchef Günther Steiner regt sich nicht das erste Mal über seine Fahrer Romain Grosjean und Kevin Magnussen auf. Die beiden sind sich jetzt einige Male in die Kiste gerumpelt, und selbst die Südtiroler Geduld von Steiner ist irgendwann einmal zu Ende.

In Silverstone hatte Steiner zur Fahrerfrage noch gesagt: «Es hat sich nichts geändert. Vor der Sommerpause denken wir nicht über unsere Piloten für 2020 nach.» Aber die Ergebnisse sagen etwas Anderes: Kevin Magnussen ist mit einem sechsten Platz aus Australien und Rang 7 in Spanien derzeit WM-Zwölfter. So wie sein Genfer Stallgefährte Romain Grosjean leidet der Däne darunter, dass am Haas-Rennwagen die Reifen nur selten im optimalen Betriebsfenster laufen. Doch Grosjean kann nur zwei zehnte Ränge vorweisen (in Spanien und Monaco), damit ist der Franzose WM-17. Schon vor einem Jahr fuhr Grosjean seinem Teamkollegen hinterher: Magnussen wurde solider WM-Neunter, mit elf Punktefahrten und zwei fünften Rängen. Grosjean wurde WM-14., mit sieben Top-Ten-Platzierungen und einem glücklichen vierten Platz in Östereich als Highlight.

Die Zeichen stehen auf Veränderung bei Haas, und vieles deutet darauf hin, dass Grosjean ein Auslaufmodell ist. Günther Steiner ist klug genug zu wissen: Eine Alternative muss mindestens so gut sein. Und die gäbe es.

Haas bräuchte dringend einen Piloten, der erwiesenermassen regelmässig in die Punkte fahren kann. Solche ein Fahrer ist Sergio Pérez, dessen mexikanische Geldgeber nicht zu verachten sind. Der WM-Siebte von 2016 und 2017 wäre für 2020 frei. Fraglich bleibt, ob er überhaupt weg will oder Vertrauen ins Wachstumspotenzial von Racing Point hat (vormals Force India). Vielleicht wäre es nach sechs Jahren in Diensten des Rennstalls aus Silverstone auch mal Zeit für einen Tapetenwechsel.

Es gibt noch einen anderen Aspekt: Pérez zu Haas, das würde einen Platz freimachen, den Mercedes bei seinem Kunden Racing Point mit dem jungen Esteban Ocon besetzen könnte. Für den ist dieses Team ein alter Bekannter – 2017 wurde er mit Force India WM-Achter.

Der zweite Platz bei Racing Point gilt als gesetzt: Lance Stroll ist der Sohn von Team-Miteigentümer Lawrence Stroll.

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