Formel-1-Kalender: Lieber abwechseln statt ausbauen?
McLaren-Teamchef Andreas Seidl
Im nächsten Jahr werden die GP-Stars gleich zwei Destinationen ansteuern, die in diesem Jahr noch nicht im WM-Kalender stehen, denn für die Saison 2020 wurden bereits die GP-Rückkehr nach Zandvoort und ein neues Strassenrennen in Vietnam bestätigt. Und weil erwartet wird, dass nur der Deutschland-GP aus dem Programm gekippt wird, verlängert sich die Saison damit auf 22 Rennen – was die Teamchefs bereits abgenickt haben.
McLaren-Teamchef Andreas Seidl bestätigt: «Einige Details werden noch diskutiert, aber im Grunde haben wir unsere Zustimmung für ein weiteres Rennen in der Saison 2020 gegeben. Wir dürfen nicht ausser Acht lassen, dass wir unsere Mitarbeiter damit zusätzlich belasten.» Und das sei nicht der einzige negative Aspekt, betont er.
«Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Exklusivität ein wichtiger Erfolgsfaktor der Formel 1 ist», warnt der Ingenieur. «Je mehr Rennen man veranstaltet, desto stärker leidet dieser Aspekt darunter. Ich würde vielmehr vorschlagen, dass wir abwechselnd verschiedene Destinationen ansteuern, um Chancen für neue Strecken zu schaffen.»
Seidl drängt auch darauf, die Regeln für 2021 und danach endlich festzulegen, denn die Deadline rückt immer näher – bis Ende Oktober muss das neue Regelwerk stehen. «Wir wollen das so schnell wie möglich festlegen. Die finanziellen Aspekte haben wir im Grunde bereits im Juni festgelegt, was für uns das Wichtigste war, denn darin ist die Budget-Obergrenze zu finden.»
«Wir würden es gerne sehen, dass der sportliche und technische Teil des Regelwerks zur gleichen Zeit veröffentlicht werden. Aber der Entwurf wird sich in den nächsten Monaten wahrscheinlich nicht mehr stark verändern», vermutet Seidl, und warnt: «Es ist wichtig, dass wir keine Zeit mehr verschwenden und die neuen Regeln so schnell wie möglich umsetzen, damit wir damit den Grundstein für eine aufregende neue Ära legen.»