McLaren: IndyCar-Saison 2020 – was macht Alonso?
Fernando Alonso 2019 mit McLaren in Indy
Die Entscheidung ist gefallen: Das britische Traditions-Team McLaren fährt in der kommenden Saison vollzeit im IndyCar-Sport! Die Briten spannen dafür mit Schmidt Peterson Motorsports (SPM) zusammen, es werden zwei Dallara-Chevy eingesetzt. Die Leitung des Programms wird der frühere IndyCar-Champion und Indy-500-Sieger Gil de Ferran haben. McLaren hat letztmals vor vierzig Jahren die ganze Saison bestritten, also 1979.
Den Zeh ins Indy-Wasser hielt McLaren 2017, als Fernando Alonso mit einem von Michael Andretti eingesetzten Papaya-Renner beim Indy 500 antrat, 27 Runden führte, kurz vor Schluss jedoch in aussichtsreicher Position wegen Motorschaden aufgeben musste. 2019 wagte McLaren einen Alleingang, also ohne US-amerikanischen Partner, und fiel gewaltig auf die Nase: Nichtqualifikation für Alonso. McLaren-CEO gab später zu – es alleine zu versuchen, lediglich mit etwas logistischer Hilfe von Carlin, das war ein Fehler.
Nun wurde die Kooperation mit Sam Schmidt und Ric Peterson verkündet – die Amerikaner stellen die ganze Infrastruktur zur Verfügung, McLaren selber steuert technische Hilfe hinzu und hilft auch im Marketing. Die Team-Gründer Schmidt und Peterson behalten ihre Rollen.
Dass McLaren nach der missglückten Seilschaft mit Honda in der Formel 1 nun in Amerika keine japanischen Motoren einsetzt, sondern Chevrolet-Aggregate, das ist keine Überraschung. Wohl aber, dass Schmidt und Peterson von Honda zu Chevy ziehen.
Das beste IndyCar-Meisterschaftsergebnis von SPM ist Schlussrang 5 im Jahre 2013, damals mit dem heutigen Penske-Fahrer Simon Pagenaud. Der Rennstall hat bislang sieben Rennen gewinnen können.
McLaren hat im IndyCar-Sport 28 Rennen gewonnen, davon drei Indy-500-Siege, 1972 mit Mark Donohue, 1974 und 1976 mit Johnny Rutherford. McLaren-Piloten gewannen 1973 und 1977 die Meisterschaft, 1973 mit Roger McCluskey und 1977 mit Tom Sneva.
McLaren-CEO Zak Brown: «IndyCar und McLaren, das geht weit zurück. Wir glauben, die Serie ist heute eine so starke Marke, dass sie die ideale Plattform für McLaren darstellt, uns in Amerika besser in die Auslage zu stellen. Wir wollten dazu einen strategischen Partner haben, und wir glauben, Sam Schmidt und Ric Peterson haben ein überaus solides Fundament gegossen. Wir kehren in den IndyCar-Sport zurück mit grossem Respekt für unsere Gegner, die Fans und vor unseren Aufgaben.»
McLaren geht nicht darauf ein, wer am Lenkrad der Renner sitzen wird. Damit müssen sich die Fans zu folgenden Frage gedulden: Was macht Fernando Alonso?