Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Günther Steiner zu Mini-GP 2020: «Dann eben nicht»

Von Adam Cooper
Haas-Teamchef Günther Steiner

Haas-Teamchef Günther Steiner

​Am Mittwoch, 16. Oktober, entscheidet sich in Paris, ob wir in der Formel-1-Saison 2020 erstmals Sprintrennen haben werden. Haas-Teamchef Günther Steiner sagt, was dazu passieren muss.

Im Reglement ist verankert: Bis zum April eines Jahres können Beschlüsse mit Mehrheits-Entscheid gefällt werden, wenn es um die sportlichen Regeln für die folgende Saison geht. Will heissen: Bis 30. April 2019 mussten die Regeln für die Saison 2020 gegossen sein. Wenn nach dieser Frist Änderungen umgesetzt werden sollen, dann wird es komplizierter, denn nun muss von allen zehn Teams ein Ja kommen.

Zur Erinnerung – Formel-1-Sportchef Ross Brawn will an seinem Plan festhalten: In der Saison 2020 soll an drei Wochenenden mit dem Wochenend-Ablauf experimentiert werden. Bei Rennen, die sich in den vergangenen Jahren als spannungsarm erwiesen haben, soll am Samstag ein Sprintrennen über 100 Kilometer stattfinden, das entspricht einem Drittel der normalen Renndistanz. Die Aufstellung für den Mini-GP würde nach umgekehrtem WM-Stand erfolgen. Das Ergebnis aus dem Mini-GP ergäbe dann die Aufstellung für Sonntag. Die Denke von Ross Brawn: Ein WM-Leader Hamilton würde es im Mini-GP kaum bis an die Spitze schaffen, also müssten er und andere Spitzenfahrer sich am Sonntag weiter vorkämpfen.

Brawn will dieses Experiment in Le Castellet (Frankreich), Spa-Francorchamps (Belgien) und Sotschi (Russland) durchführen. Die Fahrer hätten bei diesem Sprintrennen vom Samstag-Nachmittag freie Reifenwahl, es gäbe keine Pflichtstopps wie in der Formel 2.

Zahlreiche GP-Teams sind gegen die Mini-GP. Die Strategen von Weltmeister Mercedes-Benz haben dargelegt: Es sei für einen Piloten wesentlich schwieriger, sich durch das Feld zu tanken, als von Formula One Management angenommen.

Haas-Teamchef Günther Steiner in Suzuka: «Es ist ganz einfach – wenn wir keine Einigung finden, dann eben nicht. Wir entscheiden das am nächsten Mittwoch, und ich bin nicht sicher, ob sich die Skeptiker umstimmen lassen. Allerdings haben wir es in der Formel 1 oft genug auch erlebt, dass jemand gegen etwas ist, und dennoch wird es gemacht. Ich will den Dingen nicht vorgreifen. Einige haben Bedenken. Schauen wir jetzt mal, was am Mittwoch passiert.»

Sollten die Mini-GP für 2020 abgelehnt werden, will Ross Brawn für 2021 einen neuen Anlauf nehmen – wenn ein Mehrheits-Entscheid genügt.

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