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Toto Wolff: Was Niki Lauda jetzt sagen würde

Von Rob La Salle
In Japan stand der sechste Markentitel von Mercedes fest

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​Mercedes bleibt in der Turbohybrid-Ära der Formel 1 ungeschlagen: Sechs Siege im Konstrukteurs-Pokal und Fahrer-WM-Titel in Folge – unerreicht. Teamchef Toto Wolff zum Erfolgsrezept und über Niki Lauda.

Die makellose Serie geht weiter: Lewis Hamilton hat in Austin (Texas) den sechsten Fahrer-WM-Titel eines Mercedes-Piloten in Folge sichergestellt, fünf davon hat der Engländer errungen (2014, 2015, 2017, 2018 und 2019), einen hat Nico Rosberg gewonnen (2016). Die Silberpfeile haben sechs Mal hintereinander den Konstrukteurs-Pokal errungen. Damit bleibt Mercedes-Benz in der Turbohybrid-Ära der Formel 1 ungeschlagen. Sechs Titel bei Marken und Fahrern in Folge, das hatte es in der Formel 1 noch nie gegeben.

Was macht Mercedes besser als die Gegner? Teamchef Toto Wolff in Texas: «Grundsätzlich fühlt sich jede Saison anders an und immer wieder finden wir – das ist jetzt aber die härteste von allen. Vielleicht, weil wir vergessen haben, wie die anderen waren, oder vielleicht auch nur deshalb, weil 2019 solch ein Auf und Ab gewesen ist.»

«Wir haben die Saison stark begonnen, dann hatten wir nach der Sommerpause im Qualifying kein Rezept gegen die Gegner, haben jedoch in den Rennen weniger Fehler gemacht als unsere Rivalen. Letztlich bin ich davon überzeugt, dass genau dies den Unterschied ausgemacht hat, wir hatten von allen die niedrigste Fehlerquote. Das ist für mich der Schlüssel zum WM-Titel.»

Ist der Titel 2019 wertvoller als andere, weil die Mercedes-Dominanz nur noch zeitweise erkennbar ist? Der Wiener antwortet: «Wir mögen einen Kampf, wir mögen die Herausforderung. Klar ist ein Erfolg, der trotz erheblichem Widerstand errungen werden konnte, süsser. Die Menschen erleben das offenbar auch so. Wenn wir das Duell um die Pole-Position verlieren, uns im Rennen aber durchsetzen, dann erhalte ich zehn Mal so viele SMS und WhatsApp-Meldungen als wenn wir vom besten Startplatz zum Sieg fliegen.»

«Jeder will einen Kampf sehen da draussen, und letztlich ist es ja auch das, was uns selber antreibt. Daher ist es wichtig, dass wir eine starke Konkurrenz haben.»

«Ein Team ist nur so stark wie die Menschen, die es formen. Ich will nicht wie ein Politiker klingen, aber das Rückgrat dieses Rennstalls wird aus jenen Fachkräften geformt, die jeden Tag für das Formel-1-Team von Mercedes herausragende Arbeit leisten. Was ihr an der Rennstrecke seht, das ist nur die Spitze des Berges, das Fundament liegt zuhause in England. Alles in allem ist das einfach die perfekte Team-Arbeit.»

Toto Wolff betont noch einmal, wie wichtig der im Mai verstorbene Niki Lauda für den Erfolg von Mercedes gewesen ist. «Niki hat eine sehr grosse Rolle gespielt. Ich vermisse ihn als Freund, als Sparring-Partner, als Reisebegleiter.»

«Ungefähr jetzt würde er die Medienrunde unterbrechen und sagen: ‘Komm schon, Lauda fliegt jetzt, mach fertig mit der Presse, wir müssen los!’ Zu unserem Erfolg hätte er etwas gesagt wie: ‚Nun, herzlichen Glückwunsch, aber was machen wir nächstes Jahr? Die letzten Rennen waren wir nicht allzu konkurrenzfähig!’ Das fehlt mir, dieser Druck.»

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