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Charles Leclerc zu Corona-Virus: Sicherheit geht vor

Von Mathias Brunner
​GP-Sieger Charles Leclerc zu Beginn der zweiten Testwoche in Katalonien. Der Monegasse spricht am Circuit de Barcelona-Catalunya auch über den Corona-Virus: «Sicherheit muss vorgehen.»

Ganz besonders Schlaue wollten nach der ersten Formel-1-Testwoche auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya wissen: Ferrari habe einfach nicht Leistung hochgefahren, deshalb waren die Rundenzeiten eher soso-lala. – «Stimmt nicht», sagt dazu Ferrari-Teamchef Mattia Binotto klipp und klar. Das war gemäss Binotto kein Bluffen, sondern Grundlagenarbeit.

Ferrari hat zur Saison 2020 hin vom Vorsprung auf den Geraden einen Teil preisgegeben, um in den Kurven flotter zu sein. Der Eindruck aus vier von sechs Testtagen in Katalonien: Ferrari ist in den Kurven tatsächlich schneller geworden. Aber die Konkurrenz schläft bekanntlich nie, und die Gegner scheinen in Sachen Abtrieb noch mehr gefunden zu haben.

Der zweifache GP-Sieger Charles Leclerc hat zum Ferrari SF1000 festgehalten: «Wir wollten auch ein Auto bauen, welches in Sachen Abstimmung mehr Spielraum schenkt. Dann sollte es uns einfacher fallen, den Wagen auf jede Art von Rennstrecke ideal abzustimmen. Im vergangenen Jahr waren wir da zu wenig flexibel.»

Allerdings hat Ferrari-Steuermann Binotto die Erwartungen der Tifosi gedämpft: «Es ist noch etwas früh, um zu sagen, wie die Saison laufen wird, ich schätze, wir werden im Laufe der Saison zum Mercedes-Herausforderer werden, aber wahrscheinlich nicht gleich beim ersten Rennen in Melbourne.»

Binotto hatte den Fahrplan ausgegeben: In Woche 1 den neuen Wagen bis zur letzten Schraube verstehen lernen, in Woche 2 dann Tempo aufnehmen. Davon ist bislang wenig zu sehen, wir finden Sebastian Vettel in der Tagesliste auf Platz 10 und Leclerc noch drei Ränge dahinter.

Charles Leclerc über die Arbeit an Tag 4: «Das war ein schwieriger Nachmittag, leider hatten wir sehr viel Wind. Das führte zu vielen Fahrfehlern. Wir haben intensiv am Wagen gearbeitet, aber ein echter Vergleich mit vergangener Woche ist aufgrund dieser Verhältnisse ganz schwierig. In der ersten Woche konnten wir den Wagen besser kennenlernen. Die Balance stimmt, mit den Anderen messen wir uns nicht so richtig, wir konzentrieren uns auf die eigene Arbeit. Was die Gegner machen, interessiert uns dann erst beim WM-Auftakt.»

Mattia Binotto hat erklärt, er sehe Ferrari nicht als Sieger in Australien. Leclerc bleibt gelassen: «Im vergangenen Jahr haben wir bewiesen, wie effizient wir entwickeln können.»

«Was wir mit diesem Auto erreichen wollten: schneller um die Kurven wetzen. Das führt logischerweise dazu, dass wir auf den Geraden ein wenig langsamer sind. Die Frage wird sein, ob unser Kompromiss stimmt. Aber ich bleibe vorsichtig. Wir dachten vor einem Jahr, wir seine gut aufgestellt, in Melbourne wurde dann klar, das ist nicht der Fall. Also werden wir wohl erst in Australien erfahren, wo wir wirklich stehen.»

«Woran wir noch arbeiten müssen: an der Balance des Autos in den Kurven. Das ist aber normal bei einem so jungen Fahrzeug. Ich würde daher nicht von einer Schwäche sprechen. Es ist vielmehr eine Sache der Abstimmung.»

Wie geht Leclerc mit dem Thema Corona-Virus um? «Sicherheit muss am wichtigsten sein. Ob es in einem bestimmten Land in Ordnung geht, ein Autorennen zu fahren, das liegt in den Händen der FIA und ich vertraue dem Einschätzungsvermögen des Automobilverbands.»

Barcelona-Test, Tag 4

1. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:16,942 (53 Runden) C5
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,347 (84) C3
3. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,428 (48) C3
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,456 (61) C3
5. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,540 (25) C4
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,550 (29) C2
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:17,562 (89) C2
8. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,787 (43) C3
9. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:18,100 (90) C3
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:18,113 (84) C3
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:18,214 (53) C2
12. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:18,221 (46) C3
13. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:18,244 (80) C3
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:18,300 (48) C4
15. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:18,535 (59) C3
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,670 (107) C3
17. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:18,826 (57) C2
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:19,515 (51) C3
19. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:21,542 (74) C2

Pirelli-Reifen von C1 (hart) bis C5 (extraweich)

Wintertest 1 in Barcelona (19.–21. Februar 2020)

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:15,732 FR C5
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:16,516 FR C5
3. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,091 DO C5
4. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:17,102 FR C4
5. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,338 FR C4
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,347 DO C3
7. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,427 FR C4
8. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,469 FR C5
9. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,516 MI C3
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:17,574 FR C4
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,783 FR C4
12. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:17,842 MI C3
13. Alexander Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,912 DO C2
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:18,154 DO C4
15. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:18,168 DO C3
16. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:18,289 MI C3
17. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,380 FR C3
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:18,382 MI C3
19. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:18,386 MI C3
20. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:18,454 FR C3
21. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,466 MI C3

MI = Mittwoch 19.2., DO = Donnerstag 20.2., FR = Freitag 21.2.
Pirelli-Reifen von C1 (hart) bis C5 (extraweich)

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