Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Corona-Virus in Australien: Minister warnt vor Panik

Von Mathias Brunner
​In welcher Form wird die Ausbreitung des Corona-Virus die Formel-1-WM weiter beeinträchtigen? Keiner kann es sagen. Der australische Gesundheits-Minister appelliert an die Menschen: Keine Panik!

Der Corona-Virus hält die Welt im Würgegriff: Mehr als 2800 Menschen sind der Lungenerkrankung zum Opfer gefallen, mehr als 82.000 haben sich weltweit angesteckt. Aus Perspektive der Formel 1 sieht die Lage so aus: Der China-GP ist auf unbestimmte Zeit verschoben, und keiner weiss, ob das geplante Programm der ersten Rennen (15. März Australien, 22. März Bahrain, 5. April Vietnam) so durchgeführt werden kann. Haas-Teamchef Günther Steiner: «Die Situation ändert sich ständig. Wir können planen, was wir wollen, schon morgen könnte alles ganz anders aussehen.»

Konzentrieren wir uns einen Moment auf Australien. Bislang gibt es 23 bestätigte Fälle von Erkrankungen, die Gesundheitsbehörden haben Vorsichtsmassnahmen ergriffen, welche auch in anderen Ländern angewandt werden: Wer in den letzten Wochen in China gewesen ist, darf nicht einreisen. Das Gleiche gilt für Passagiere des Kreuzfahrtschiffs «Diamond Princess». Australische Staatsbürger, die in China weilten, dürfen zwar einreisen, werden aber sicherheitshalber in Quarantäne gesteckt. Diese Massnahmen sind Anfang Februar ergriffen und seither drei Mal verlängert worden.

Gesundheits-Minister Greg Hunt warnt gleichzeitig vor Panik und sagt in Melbourne: «Unsere Botschaft lautet – gehen Sie ihrem normalen Tagesgeschäft nach. Gehen Sie ins China-Restaurant, gehen Sie zum Fussballspiel, gehen Sie zum Grand Prix.»

«Wir wissen, dass es sich hier um ein globales Phänomen handelt, dass sich ein solcher Virus auch in Australien verbreitet, ist unvermeidlich. Wir sind uns dessen bewusst, dass wir nicht immun sind, aber wir finden es ganz wichtig, den Menschen zu sagen – das normale Leben muss weitergehen.»

Premier-Minister Scott Morrison: «Wir haben alle Schritte ergriffen, um eine Pandemie weitgehend einzudämmen. Doch wir sehen keine Notwendigkeiten, grössere Menschenansammlungen wie bei Sportveranstaltungen zu verbieten.»

In Melbourne wird am 8. März das Finale im T20-Welt-Cup der Cricket-Damen stattfinden, 50.000 Karten sind verkauft. Der Grosse Preis von Australien zieht jedes Jahr mehr als 300.000 Menschen in den Albert-Park.

Dr. Brett Sutton, Gesundheits-Chef im Staat Victoria: «Wir halten uns alle Optionen offen. Ich halte eine Streichung unseres Rennens für unwahrscheinlich. Wir hatten eine solche Situation 2009 bei einer Grippe-Pandemie. Wir beoabachten die Lage genau, aber nur wenn in den kommenden Tagen ein aussergewöhnlicher Anstieg von Coronavirus-Fällen entstehen würde, käme eine Absage des Australien-GP in Frage.»

Rennpromoter Andrew Westacott: «Unser Rennen gibt es nun seit 24 Jahren. Und jedes Mal hatten wir Pläne für medizinische Notfälle bereit. So ist das auch dieses Mal. Wir arbeiten eng mit den Behörden in Victoria zusammen. Die Vorbereitungen auf die australische Football-Saison, den Welt-Cup in Cricket und den Grand Prix gehen wie gehabt vorwärts.»


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