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Kimi Räikkönen (Alfa Romeo): «Kaum abzuschätzen»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen im Australien-GP 2019

Kimi Räikkönen im Australien-GP 2019

​Der Finne Kimi Räikkönen ging 2001 in Melbourne mit Sauber in seine erste GP-Saison. 313 Formel-1-Starts später ist «Iceman» 40 Jahre jung und sieht seinen Aufgaben mit Gelassenheit entgegen.

Ein Kreis schliesst sich – vielleicht. 2001 ging ein käsegesichtiger Finne namens Kimi Matias Räikkönen mit Sauber in seine erste Grand-Prix-Saison; Teamchef Peter Sauber war nach Testfahrten davon überzeugt, dass dieser wortkarge Bursche etwas ganz Besonderes ist. 2020 geht Räikkönen möglicherweise in seine letzte GP-Saison.

Ich erinnere mich gut an den Wirbel, den es damals um den Sauber-Rookie Räikkönen gab. Denn Kimi brachte die geballte Erfahrung von exakt 23 Autorennen mit in die Formel 1. McLaren-Teamchef Ron Dennis hingegen polterte, mit so wenig Rennpraxis sei dieser Räikkönen doch wohl eher eine rollende Gefahr.

Der Formel-1-Führerschein Superlizenz wurde damals nur auf Bewährung ausgestellt, mit dem Vorbehalt, dass er Kimi jederzeit wieder entzogen werden kann. Aber der Finne eroberte im ersten Rennen in Melbourne gleich den ersten Punkt (als Sechster, damals hatten wir ein anderes Punktesystem), und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass im Sommer ausgerechnet jener Mann Jagd auf Räikkönen machte, der dessen Debüt so hart kritisiert hatte: Ron Dennis. Ab 2002 sass Kimi Räikkönen in einem McLaren.

Der heute 40jährige Räikkönen hat in 313 Formel-1-Starts so ziemlich alles erlebt, was der Grand-Prix-Sport bieten kann. Obschon das Rennfeuer im «Iceman» heftig lodert, sieht der Weltmeister von 2007 der Saison mit Gelassenheit entgegen: «Es spielt keine Rolle, ob es sich um den ersten Lauf eines Jahres handelt oder ums Finale – es gibt in jedem Grand Prix gleich viele Punkte.»

«Wie stark die verschiedenen Rennställe wirklich sind, das ist kaum abzuschätzen. Wir haben an den sechs Wintertesttagen in Spanien gute Arbeit geleistet, aber was das wert ist, werden wir erst am kommenden Wochenende erleben. Wir trauen uns zu sagen, dass wir unsere Hausaufgaben gut gelöst und ein besseres Auto auf die Räder gestellt haben. Ich bin guter Dinge, dass wir in Melbourne ein ordentliches Ergebnis herausfahren können.»

Was sagt Alfa Romeo-Teamchef Fred Vasseur? «Wir gieren darauf herauszufinden, wo wir stehen. Und ich verspreche jetzt bereits: Egal, wie das Ergebnis lautet, wir werden noch härter arbeiten. Wir wollen uns von Rennen zu Rennen steigern und werden den Wagen die ganze Saison hindurch weiterentwickeln.»

Die Rennmannschaft von Sauber aus dem Zürcher Oberland, im modernen Formel-1-Sport als Alfa Romeo Racing unterwegs, hat in der vergangenen Dekade im Albert-Park von Melbourne höchst unterschiedlich abgeschnitten. Hier die Ergebnisse.

Alfa Romeo Racing und Sauber in Melbourne 2010–2019

2019
Qualifying
Kimi Räikkönen 9.
Antonio Giovinazzi 14.
Rennen
Räikkönen 8.
Giovinazzi 15.

2018
Qualifying
Marcus Ericsson 17.
Charles Leclerc 18.
Rennen
Leclerc 13.
Ericsson out (Hydraulik)

2017
Qualifying
Ericsson 15.
Giovinazzi 16.
Rennen
Giovinazzi 12.
Ericsson out (Hydraulik)

2016
Qualifying
Ericsson 16.
Felipe Nasr 17.
Rennen
Nasr 15.
Ericsson out (Kraftübertragung)

2015
Qualifying
Nasr 11.
Ericsson 16.
Rennen
Nasr 5.
Ericsson 8.

2014
Qualifying
Adrian Sutil 14.
Esteban Gutiérrez 19.
Rennen
Sutil 11.
Gutiérrez 12.

2013
Qualifying
Nico Hülkenberg 11.
Gutiérrez 18.
Rennen
Gutiérrez 13.
Hülkenberg out (Benzinsystem)

2012
Qualifying
Kamui Kobayashi 13.
Sergio Pérez 17.
Rennen
Kobayashi 6.
Pérez 8.

2011
Qualifying
Kobayashi 9.
Pérez 13.
Rennen
Beide Fahrer disqualifiziert (illegaler Heckflügel)
Pérez wäre Siebter geworden, Kobayashi Achter

2010
Qualifying
Pedro de la Rosa 14.
Kobayashi 16.
Rennen
De la Rosa 12.
Kobayashi out (Kollision)

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