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Cyril Abiteboul: F1 in Sachen Coronavirus zu gelassen

Von Rob La Salle
Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul

​Renault-Teamchef Cyril Abiteboul macht sich Sorgen um seine Mitarbeiter. Der Pariser ist der Ansicht, dass die Formel-1-Führung mit dem Thema Coronavirus vielleicht ein wenig zu gelassen umgeht.

Die Lage in Melbourne spitzt sich zu: Mindestens drei Fachkräfte des Formel-1-Trosses stehen im Verdacht, am Coronavirus erkrankt zu sein, zwei von McLaren, einer von Haas. Autogrammstunden mit den Stars sind gestrichen. Miley Cirus ist gar nicht erst für ihr Konzert nach Australien geflogen.

Für Renault-Teamchef Cyril Abiteboul war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Formel 1 im Würgegriff des Coronavirus befindet. «Das ist eine globale Entwicklung, und wir bleiben sehr wachsam. Wachsam im Namen aller, Teams, Fans, Sponsoren und der eigenen Mannschaft», so der Pariser gegenüber Canal+. «Wir müssen auch sehr darauf bedacht sein, was unsere Botschaft angeht. Ich denke, dass wir die Pflicht haben, eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Wir müssen eine Balance finden zwischen der angemessenen Reaktion und dem Leitsatz, dass die Show weitergehen muss.»

Dabei gibt es für Abiteboul durchaus Widersprüche. «Wir fordern die Leute auf, sich in einer Art und Weise zu verhalten, damit die Ausbreitung des Virus gehemmt wird. Aber es entsteht der Eindruck, dass wir mit unserem Zirkus nur um den Planeten spazieren, was mir persönlich etwas peinlich ist.»

«Ich finde, dass die Formel 1 da zu gelassen ist. Wir müssen alle verantwortungsvoll sein, aber der Sport kann mehr Verantwortung übernehmen. Natürlich will auch ich, dass wir Rennen fahren, aber nicht um jeden Preis.»

Der 42-Jährige gibt zu, dass er sich Sorgen macht: «Wenn du dir keine Sorgen machen willst, musst du auf einem anderen Planeten leben. Dass die Formel 1 mehr und mehr mit dem Thema Coronavirus konfrontiert wird, war unvermeidlich.»

Die Formel-1-Führung liess zu den jüngsten Entwicklungen verlauten: «Die Gesundheit und Sicherheit der Fans und ihrer Familien sind von grösster Bedeutung. Vor dem Hintergrund der weiteren Ausbreitung des Coronavirus steht die Formel 1 in ständigen Kontakt mit Veranstaltern, Regierungs- und Gesundheitsbehörden – um sicherzustellen, dass alle innerhalb und ausserhalb unseres Sports sicher sind.»

«Bahrain hat sich dazu entschlossen, das Rennen ohne Zuschauer auszutragen. Dies ist ein Teil der Massnahmen, um die weitere Ausbreitung des Virus zu hemmen. Bahrain hat bei der Einreise die Untersuchung von Reisenden angeordnet und die gesundheitlichen Vorkehrungen an der Strecke verstärkt. Das Rennen in China ist verschoben.»

«Weil sich die Situation um den Coronvirus ständig ändert, richtet sich die Formel 1 auch weiterhin nach Anweisungen der Gesundheitsbehörden oder Massnahmen der Veranstalter. Die Formel 1 selber hält sich an Ratschläge von ‘Public Health England’, wonach alle nicht notwendigen Reisen gestrichen werden. Es wird Experten an den Flughäfen geben und an den Rennstrecken, die bei Verdachtsfällen entsprechend reagieren können.»

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