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Martin Brundle: «Hamilton im Ferrari – tolle Story»

Von Mathias Brunner
Martin Brundle und Lewis Hamilton

Martin Brundle und Lewis Hamilton

​Alles deutet darauf hin, dass Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton bei Mercedes einen neuen Vertrag unterzeichnen wird. Ex-GP-Pilot Martin Brundle bedauert das, er sähe Lewis lieber in einem Ferrari.

Mitte Dezember entstand in Italien helle Aufregung. Was war wirklich am Gerücht dran, Lewis Hamilton habe sich mit dem Ferrari-Präsidenten John Elkann getroffen? War Mercedes-Teamchef Toto Wolff nicht besorgt, seinen Star-Piloten zu verlieren? Der Wiener gab sich ganz entspannt: «Ich habe kein Problem damit, wenn Hamilton mit Ferrari redet. Wir leben in einer freien Welt, und jeder muss in seiner Karriere Entscheidungen treffen, die er für die richtigen hält. Das gilt auch für Rennfahrer. Ein echter Racer versucht immer, ins beste Auto zu kommen, und das beste Auto zieht die besten Piloten an. So geht das eben in dieser Branche. Ich sehe auch kein Problem darin, dass wir das so bald nicht unter Dach und Fach bringen. Ob wir im April, Juni oder Oktober 2020 wissen, wer 2021 für uns fahren wird, das ist mir nicht wichtig.»

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto betonte im Rahmen der Wintertests in Katalonien: «Unsere Priorität besteht darin, dass Sebastian Vettel auch 2021 in einem Ferrari sitzt.»

Am 12. Dezember hat Ferrari-CEO Louis Camilleri im Rahmen einer Medienrunde in Maranello bestätigt, dass sich der Mercedes-Star und der Ferrari-Chef wirklich getroffen haben. «Ich glaube, es ist herausgekommen, dass Lewis Gespräche mit unserem Präsidenten geführt hat. Das war bei einem gesellschaftlichen Anlass, und ich glaube, das Ganze wurde ein wenig wichtiger gemacht als es war. Sie haben halt gemeinsame Freunde.»

Lewis liess sich da weniger in die Karten gucken: «Was hinter geschlossenen Türen passiert, das bleibt privat, egal mit wem zu zusammensitzt.»

Hamilton weiter: «Ich bin gefragt worden, ob ich am Ende meiner Karriere nicht bezweifelt würde, sie sei komplett, ohne dass ich je für Ferrari gefahren wäre. Aber ich sehe das so: Wenn du Teil der Mercedes-Familie bist, dann ist das fürs ganze Leben. Schaut euch Stirling Moss an oder Juan Manuel Fangio. Du bist Teil der reichen Mercedes-Historie, und sie kümmern sich um dich. Wenn der Tag kommen sollte, an dem ich entscheide, dass ich eine neue Herausforderung brauche, dann könnte sich das ändern. Aber derzeit erkenne ich das nicht.»

Ich habe hier in Italien viele Fans. Ich verkaufe in Deutschland, dann in Italien an meisten meiner Klamotten. Im Laufe der Jahre habe ich hier viele Anhänger gewonnen. Ich hatte das Privileg, hier oft auf dem Siegerpodest zu stehen, und auch wenn neunzig Prozent oder mehr hier einen Ferrari-Sieg wollen, erhalte ich von den Italienern sehr nette Nachrichten. Sie schreiben im Sinne von: ‘Gut, unser Herz schlägt für Ferrari, aber wir respektieren deine Leistungen.’ Grundsätzlich etwas ändern würde sich aber erst dann, wenn ich einen Ferrari fahren würde. Und die Tifosi sagen immer wieder: ‘Komm doch endlich zu Ferrari!’»

Aber alles deutet darauf hin, dass Hamilton bei Mercedes verlängern wird. Martin Brundle bedauert das. Der frühere Formel-1-Fahrer, heute als GP-Experte in Diensten der englischen Sky, sagt im Londoner Evening Standard: «Wenn ich Lewis’ Manager wäre, dann würde ich ihm sagen: ‘Junge, du gehst nirgendwo hin, du bleibst hübsch, wo du bist.’ Aber als Fan denke ich, dass er zu Ferrari wechseln müsste. Hamilton in Rot, darauf würde sich doch jeder Formel-1-Fan freuen. Wäre das nicht eine tolle Story? So wie Michael Schumacher das Team gewechselt hat und dann nochmals Weltmeister geworden ist, das wäre überaus eindrucksvoll.»

Aber auch Brundle ist klar, dass Hamilton zögert, das Team zu wechseln. «Er ist bei Mercedes tief verwurzelt. Mercedes ist der beste Rennstall, sie bezahlen ihm einen Haufen Geld, und er kann bis an sein Lebensende Mercedes-Botschafter sein. Man muss es sich schon mehrfach überlegen, all dem den Rücken zu wenden. Wir müssen mal sehen, wozu Ferrari 2020 fähig ist. Ob sie Mercedes gefährden werden? Ich weiss es nicht. Ich weiss ja auch nicht, wohin sich Mercedes bewegt.»

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