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Ferrari-Neuling Carlos Sainz: Welpenschutz 2021

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

​Ferrari-Teamchef Mattia Binotto versucht schon jetzt, Druck vom Kessel zu nehmen. Er sagt über den kommenden Ferrari-Piloten Carlos Sainz: «Im ersten Jahr wird er zuerst alles verstehen müssen.»

Der langjährige Ferrari-Renningenieur Rob Smedly hat vor kurzem gesagt: «Carlos Sainz wird sich ein dickes Fell zulegen müssen, wenn er 2021 Sebastian Vettels Nachfolger bei Ferrari wird. Dieser Rennstall bietet dir Wunderbares, aber auch Schreckliches. Rang 2 genügt nie. Das mag bei manchem Team gelten, wie auch bei Mercedes-Benz, aber bei Ferrari kommt noch ein wahnsinniger Druck durch die Medien hinzu und durch die Tifosi. Ferrari, das ist nicht einfach ein Rennstall. Ferrari ist eine Institution, Ferrari ist für viele Menschen beinahe Religion.»

Schon jetzt wird in spanischen Medien offen darüber spekuliert, wie der 25jährige Madrilene 2021 wohl abschneiden wird. Die meisten Kommentare drehen sich um Podestränge und Siegen. Das ist vielleicht genau der Grund, wieso Ferrari-Teamchef Mattia Binotto im Gespräch mit der Marca versucht, Druck vom Kessel zu nehmen.

Binotto über Sainz: «Wir haben Carlos aus verschiedenen Gründen verpflichtet. Er ist jung, und ich selber sehe uns ebenfalls als junges Team, das einen langen Zyklus mit den gleichen beiden Piloten anstrebt, mit zwei Fahrern, die jung und erfahren zugleich sind. Carlos ist ein harter Arbeiter, intelligent und schnell, und er versteht den Geist von Ferrari.»

Auf die spezifischen Fragen, was Binotto von Sainz im ersten Jahr erwarte und ob er ihn als Titelkandidaten einstufe, antwortet der Teamchef: «Wir dürfen zufrieden sein, wenn er wie Charles auf höchstem Niveau fährt. Und wenn er Ferrari dabei hilft, den Konstrukteurs-Pokal zu gewinnen. Ich glaube, das erste Jahr wird für ihn kompliziert, weil er Auto und Mannschaft kennenlernen muss. Das war auch der Grund, wieso wir keinen Einjahresvertrag wollten. Aber ich sehe Sainz als schnell genug, um später ein Wörtchen um den Titel mitreden zu können.»

Fürchtet sich Mattia Binotto nicht vor einem neuen Duell der Alpha-Tiere? Schliesslich gelten Charles Leclerc und Carlos Sainz beide als mental sehr stark. Binotto: «Charles weiss, dass Carlos ein schneller Mann ist. Und er ist glücklich mit unserer Wahl, weil er unser Projekt versteht.»

«Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zwischen den beiden schwierige Situationen geben wird, alles wird reibungslos laufen, aber sollten solche Momente doch kommen, dann ist es meine Aufgabe, mich darum zu kümmern. Charles wird immer stärker, und je länger es dauert, desto besser hat er verstanden, wie wichtig es ist, ein Teil von Ferrari zu sein. Was in Brasilien passiert ist (als Leclerc und Vettel kollidierten, M.B.), das war einfach Pech, das sind Dinge, die in einem Rennen nun mal vorkommen können.»

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