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Österreich-GP: 11.000 Covid-19-Tests geplant

Von Rob La Salle
​Innerhalb von zehn Tagen sind am Red Bull Ring rund 11.000 Corona-Tests geplant. Die Formel 1 bestätigt, bereits mehr als 4000 Nasenabstriche vorgenommen zu haben, bislang sind alle Fachkräfte gesund.

Am Samstagmorgen bestätigen der Autosport-Weltverband FIA und die Formel 1: Bislang wurden über einen Zeitraum von sieben Tagen 4032 Tests auf den Coronavirus durchgeführt, keiner dieser Nasenabstriche hat ein positives Ergebnis erzeugt. Formel-1-Rennchef Michael Masi erklärt, dass fast drei Mal so viele Tests durchgeführt werden, wenn der Renntross rund zehn Tage lang in der Steiermark weilt. Gemäss McLaren-Teamchef Andreas Seidl liegen die Ergebnisse eines Tests innerhalb von zwei Stunden vor.

In einer Medienrunde sagt Masi: «Wir haben das komplette Fachpersonal in 57 Hauptgruppen geteilt und in ungefähr hundert Untergruppen. Alleine innerhalb der FIA-Fachkräfte haben wir mehr als ein Dutzend solch kleiner Blasen geschaffen. In meinem Rennbüro zum Beispiel sitzen vier Leute, und diese vier Leute sitzen abends im Hotel auch am gleichen Tisch.»

Michael Masi ist sich dessen bewusst, dass die ganzen Massnahmen überaus streng sind. «Gegen aussen könnte der Eindruck entstehen, dass wir überreagieren. Das fällt vielleicht gerade hier in Österreich auf, wo sich die Corona-Situation gemessen an anderen Ländern beruhigt hat. Aber wir tragen eine grosse Verantwortung. Wir wollen das Signal senden, dass wir mit höchstem Sicherheitsstandard arbeiten. Denn wenn etwas passieren würde, zeigt jeder mit dem Finger au funs. Zudem sind die Bedingungen in den Ländern nicht gleich. Österreich steht wie gesagt recht gut da, Grossbritannien weniger gut. Wir brauchen ein Prozedere, das funktioniert und das überall auf gleich hohem Niveau arbeitet. Das für jedes Land anzupassen, macht einfach keinen Sinn, das erhöht nur die Fehlerquote.»

Das ganze Fachpersonal wird im Schnitt alle fünf Tage getestet. Michael Masi weiter: «Wir sind nicht mehr auf dem gleichen Stand wie Mitte März in Melbourne. Damals wurden wir von der Situation überrumpelt. Inzwischen haben wir Vorgehensweisen, die eine mögliche Ansteckung früh erkennen. Der Sinn der Teilung in diese ganzen Gruppen besteht darin, dass wir die Anzahl Kontakte begrenzen.»

Masi bestätigt, was FIA-Chefarzt Professor Gérard Saillant bereits gesagt hatte: Ein positiver Corona-Fall wird nicht zur Absage der Veranstaltung führen. Aber was geschieht, wenn mehrere Fälle auftauchen? Wo liegt die Grenze? «Es gibt keine», sagt Masi, «denn eine solche Entscheidung liegt nicht in unserer Hand, sondern bei den lokalen Gesundheitsbehörden.»

Formel-1-CEO Chase Carey träumt davon, dass in einem späteren Verlauf der Saison Fans wieder zu den Rennen zugelassen werden. Aber Michael Masi stellt klar: «Natürlich würden wir gerne so bald als möglich wieder Fans auf den Tribünen sehen. Aber ob und wann so etwas machbar ist, das liegt nicht an uns, das liegt bei den verschiedenen Regierungen. Sie haben punkto Grossveranstaltungen die Entscheidungsgewalt. Dies ist die neue Normalität, und wir alle müssen uns daran gewöhnen.»

Es gilt daher weiterhin: Die ganzen geplanten acht Grands Prix in Europa werden als Geisterrennen durchgeführt, und das Sicherheitskonzept der Formel 1 und der FIA bleibt vorderhand wie beschrieben in Kraft.

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