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Pierre Gasly (AlphaTauri): Notoperation war nutzlos

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly vor dem Start zum Rennen in Imola

Pierre Gasly vor dem Start zum Rennen in Imola

​AlphaTauri hat es verpasst, in Imola das beste Team-Ergebnis der Saison einzufahren: Daniil Kvyat wurde Vierter, aber Pierre Gasly lag bis zum Ausfall in der Nähe von Daniel Ricciardo, der Dritter wurde.

AlphaTauri hat in diesem Jahr erst zwei Mal im gleichen Rennen beide Piloten in die Top-Ten gebracht: Beim Sensationssieg von Pierre Gasly in Monza wurde Daniil Kvyat Neunter, und in Sotschi kamen die zwei AlphaTauri-Renner auf den Rängen 8 (Kvyat) und 9 (Gasly) ins Ziel. In Imola wurde der Russe Kvyat hervorragender Vierter, aber vielleicht hätte es Gasly aufs Podest geschafft – der Franzose lag zu Beginn des Emilia Romagna-GP in der Nähe des Australiers Daniel Ricciardo, und der wurde am Ende Dritter.

Doch in Runde 9 erhielt Gasly einen Funkspruch: «Pierre, du musst an die Box kommen, wir haben ein Problem. Wenn wir nicht aufhören, geht der Motor hoch.» Der 24jährige Franzose kam wie befohlen herein und stieg aus, am Boden zerstört.

Wie sich herausstellte, kündigte sich der Ausfall schon vor dem Start an: Da waren die fleissigen AlphaTauri-Mechaniker beim Motorraum von Gaslys Renner an der Arbeit zu sehen. Der Schaden schien behoben zu sein. Leider ein Trugschluss – die Notoperation am Rennwagen war nutzlos.

Gasly knirschte: «Das ist eine bittere Pille. Unser Werk liegt nur eine Viertelstunde von hier, da wollte ich eine besonders gute Leistung zeigen. Und am Samstag war alles so gut gelaufen. Meine Jungs entdeckten in der Startaufstellung ein Wasserleck. Sie versuchten, das zu reparieren, aber wie sich herausstellte, nützte das nichts.»

AlphaTauri-Teamchef Franz Tost: «Wir konnten anhand der Daten in den ersten Runden sehen, wie der Wasserdruck fällt. Schuld war eine gebrochene Schweissnaht an einem Kühler. Wir wollten nicht riskieren, dass der Motor kaputtgeht, also haben wir Pierre aus dem Rennen genommen. Jammerschade, denn Gasly hat an diesem Wochenende alles richtig gemacht.»

Dank Kvyats vierten Platzes hat AlphaTauri im Konstrukteurs-Pokal noch immer die Möglichkeit, Ferrari abzufangen. Die kleinere Scuderia liegt nur 14 Punkte hinter der Scuderia Ferrari, bei noch vier ausstehenden Rennen.

Schon jetzt hat der Rennstall aus Faenza mehr Punkte geholt als in jeder WM-Saison davor als Toro Rosso: AlphaTauri steht bei 89 Punkten, 2019 eroberte Toro Rosso 85 Zähler.

Emilia Romagna-GP, Imola

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28:32,430 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +5,783 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,320
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +15,141
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,111
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +19,652
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +20,230
8. Lando Norris (GB), McLaren, +21,131
9. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +22,224
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +26,398
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +27,135
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +28,453
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +29,163
14. Romain Grosjean (F), Haas, +32,935
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +57,284
Out
   George Russell (GB), Williams, Crash
   Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Reifenschaden
   Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
   Esteban Ocon (F), Renault, Getriebe
   Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Wasserleck

WM-Stand nach 13 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 282 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 95
5. Leclerc 85
6. Pérez 82
7. Norris 69
8. Sainz 65
9. Albon 64
10. Gasly 63
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Kvyat 26
14. Vettel 18
15. Nico Hülkenberg (D) 10
17. Räikkönen 4
16. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 479
2. Red Bull Racing 226
3. Renault 135
4. McLaren 134
5. Racing Point 134
6. Ferrari 103
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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