Valentino Rossi sucht das Glück

Sergio Pérez (Red Bull Racing) dachte: Es ist vorbei

Von Mathias Brunner
Sergio Pérez nach dem Sieg im Grossen Preis von Sakhir

Sergio Pérez nach dem Sieg im Grossen Preis von Sakhir

​Der Mexikaner Sergio Pérez erlebte eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen in der Formel-1-Saison 2020. In bewegenden Worten blickt er auf sein verrücktestes Jahr im Motorsport zurück.

Sergio Pérez fährt 2021 an der Seite von Max Verstappen für Red Bull Racing-Honda. Mit dieser Nachricht ging die verrückteste GP-Saison des 30jährigen Mexikaners zu Ende. Es war eine durch Corona verkürzte Saison, die dem routinierten Formel-1-Piloten alles abverlangt hat, wie er in einer sehr offenen Botschaft an seine Fans beschreibt.

Pérez schreibt: «Ich begann das Jahr mit dem konkurrenzfähgisten Auto, und die Ergebnisse kamen nicht.»

Tatsächlich fuhr Pérez gute Resultate ein, aber er weiss: Es hätte mehr sein können als zwei Mal ein sechster Platz bei den beiden WM-Läufen auf dem Red Bull Ring sowie Rang 7 auf dem Hungaroring. Und dann kam der Hammerschlag.

Pérez weiter: «Ich wurde mit dem Coronavirus infiziert im kritischsten Moment meiner Karriere, meine Frau und Kinder waren auch angesteckt. Ich verpasste zwei Rennen, und das in einer so kurzen Saison. Ich dachte, es ist vorbei. Das war die schlimmste Phase meines Jahres.»

Sergio enthüllt auch: «Es brauchte Einiges, um wieder auf 100 Prozent zu kommen, physisch setzte mir die Erkrankung stark zu.»

Und dann noch ein Schlag. Pérez: «Ich hatte auf einmal keinen Job mehr für die kommende Saison.» Das war die Phase, in welcher ihm eröffnet wurde, dass Sebastian Vettel 2021 für Aston Martin (bis Ende 2020 Racing Point) fahren würde und Sergio gehen müsse, obschon er einen Vertrag hatte.

Sergio weiter: «Ich brauchte auf der Rennbahn die besten Ergebnisse, aber die Updates standen für meinen Wagen nicht zur Verfügung.» Denn die erhielt sein Stallgefährte Lance Stroll.

«Wir hatten einen Podestplatz fast auf sicher, aber dann haben wir die Strategie verpatzt, und die Chance verpuffte.» Das war in Imola, als Pérez zu einem ungünstigen Zeitpunkt frische Reifen erhielt, damit war Rang 3 futsch.

«Endlich schafften wir es aufs Podest.» Rang 2 in der Türkei!

«Wir hatten einen weiteren Podestplatz so gut wie sicher, in einem Schlüsselmoment meiner Karriere, dann ging wenige Runden vor dem Ziel der Motor hoch.» Beim Grossen Preis von Bahrain, Sergio lag auf Rang 3.

«Wir mussten notgedrungen auf den am wenigsten verlässlichen Motor zurückgreifen für das folgende Rennen, einen Motor mit viel Laufzeit. Wir wollten unbedingt verhindern, dass ich wegen eines Motorwechsels in der Startaufstellung zurückrücken musste. Und dann gewann ich meinen ersten Grand Prix, Mexiko stand nach fünftig Jahren wieder ganz oben.» (Sieg beim Grossen Preis von Sakhir, 50 Jahre nach Pedro Rodríguez.)

«Wir beendeten das Jahr als WM-Vierte.» Die beste Schlussplatzierung von Pérez in zehn Jahren Königsklasse.

Letzter Satz von Pérez in seinem Rückblick: «Und nun erhalte ich endlich die Gelegenheit, auf die ich seit 25 Jahren hingearbeitet habe.»

Abu Dhabi-GP, Yas Marina

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:36:30,256 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +15,976 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +18,415
4. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +19,987
5. Lando Norris (GB), McLaren, +1:00,729 min
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1:05,662
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:13,748
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,718
9. Esteban Ocon (F), Renault, +1:41,069
10. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:42,738
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
19. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, +2 Runden
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Kraftübertragung

WM-Stand nach 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 347 Punkte
2. Bottas 223
3. Verstappen 214
4. Pérez 125
5. Ricciardo 119
6. Sainz 105
7. Albon 105
8. Leclerc 98
9. Norris 97
10. Gasly 75
11. Stroll 75
12. Ocon 62
13. Vettel 33
14. Kvyat 32
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Russell 3
19. Romain Grosjean (F) 2
20. Magnussen 1
21. Latifi 0
22. Jack Aitken (GB) 0
23. Fittipaldi 0

Marken
1. Mercedes 573
2. Red Bull Racing 319
3. McLaren 202
4. Racing Point 195
5. Renault 181
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 107
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0




Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mi. 25.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mi. 25.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mi. 25.12., 06:55, Motorvision TV
    Classic
  • Mi. 25.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mi. 25.12., 09:00, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Mi. 25.12., 11:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Mi. 25.12., 11:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mi. 25.12., 13:00, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mi. 25.12., 13:55, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mi. 25.12., 14:50, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2512054514 | 8